Aufstand in Wien

Nachfolger für Gagenkaiser der Ärztekammer fix

Oberösterreich
09.12.2025 08:00

Der oberösterreichische Ämter-Multi Dr. Harald Mayer kassiert für seine Funktionen in der Ärztekammer und im Spital ganze 26.000 Euro im Monat. Ärztekammer-Kollegen aus Niederösterreich fordern jetzt seine vorzeitige Abwahl in der Österreichischen Ärztekammer – aus Imagegründen. Die „Krone“ hat indes erfahren, wer sein Nachfolger in Oberösterreich wird.

Der Skandal um seine hohen Bezüge – er habe laut einer Enthüllung des „Falters“ seit Jahren monatlich rund 26.000 Euro (Gehalt als Spitalsarzt und Zahlungen aus Landes- und Bundesärztekammer) kassiert – könnte Dr. Harald Mayer seinen Posten als Obmann der Bundeskurie der angestellten Ärzte und Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) kosten.

Neben dem Geld stehen auch seine Dienstreisen in der Kritik. Er soll zweimal pro Woche mit dem Taxi statt dem Zug von Schärding nach Wien gefahren sein – Peter Niedermoser, Präsident der OÖ. Ärztekammer, verteidigte das in einem internen Schreiben so, dass es „in der Natur der Sache“ liege, dass man „wichtige Telefonate nicht in vollen Zügen neben fremden Personen“ führen könne.

Sitzung am Donnerstag
Das alles könnte für Mayer jetzt doch noch Konsequenzen haben – denn bei der Kuriensitzung der ÖÄK diesen Donnerstag erwartet ihn ein Misstrauensantrag aus der Kammer Niederösterreich. Die Begründung: Sein Verhalten sei geeignet, dem Image der Ärzte und ihrer Vertreter zu schaden. Stimmt eine Zweidrittelmehrheit gegen ihn, muss Mayer statt März schon jetzt vorzeitig gehen. Laut Insidern dürfte es knapp werden, Mayer habe zwar viele Kritiker, aber auch enge Vertraute und Unterstützer in der Kurie.

Am Montag äußerte sich zudem der Tiroler Ärztekammer-Chef Stefan Kastner kritisch: Der „ungewöhnliche“ Fall habe ihn „gestört und geärgert“.

Mayers Nachfolge in Oberösterreich schon fix
Als Vizepräsident der OÖ. Ärztekammer wird Mayer jedenfalls mit Ende des Jahres aufhören. In einer Sitzung im November wurde bereits im Voraus sein Nachfolger gewählt. Wie die „Krone“ aus Ärztekreisen erfuhr, übernimmt DDr. Sebastian Graf, der als Facharzt der Urologie am Linzer Kepler Uniklinikum arbeitet, das Amt. Er soll als jüngerer Arzt frischen Wind mitbringen.

„Krone“-Kommentar
Transparenz vorleben

Wer sich in guten Zeiten laut zu Wort meldet, sollte in schwierigen Momenten nicht verstummen. Gerade das öffentliche Schweigen von Dr. Harald Mayer zur Causa sorgt in der Ärzteschaft für Unverständnis.

(Bild: Krone KREATIV, Alexander Schwarzl, Markus Wenzel)

Auffällig ist auch, dass die deutlichen Worte jetzt aus anderen Bundesländern kommen. Je größer die Distanz, desto klarer scheint die Einordnung. In Oberösterreich kündigt sich mit einem jüngeren Nachfolger zwar ein Wandel an, doch ob die OÖ. Ärztekammer aus diesem Fall lernt, wird sich daran messen lassen, ob sie bereit ist, Konsequenzen zu ziehen und Transparenz künftig nicht nur einzufordern, sondern auch vorzuleben.

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