Räume verwüstet

Angriff auf die Redaktion der „La Stampa“

Ausland
28.11.2025 22:00

Hunderte Demonstranten sind am Freitagnachmittag in die Redaktion der Tageszeitung „La Stampa“ in Turin in Italien eingedrungen. Unter Rufen wie „Journalisten, Terroristen“ verwüsteten die teils vermummten linksradikalen und propalästinensischen Demonstranten Räume, beschmierten Wände und warfen Bücher und andere Gegenstände umher.

„Ein gewalttätiger Angriff auf die Zeitung und auf die gesamte Informationswelt: Es handelt sich um einen äußerst schweren Angriff auf die Pressefreiheit – umso verwerflicher, da er am Tag des landesweiten Journalistenstreiks für die Erneuerung des Tarifvertrags und zur Verteidigung einer freien, pluralistischen und demokratischen Informationslandschaft erfolgte“, kritisierte der Betriebsrat des namhaften Blattes. „Wir haben keine Angst: Wir sind Journalisten. Und wir werden unsere Arbeit fortsetzen, ohne uns einschüchtern zu lassen“, hieß es weiter.

Mattarella verurteilte Aktion aufs Schärfste
Zahlreiche Solidaritätsbekundungen erhielten die Journalisten, angefangen vom italienischen Präsidenten Sergio Mattarella und von Regierungschefin Giorgia Meloni. Mattarella ließ dem Chefredakteur Andrea Malaguti und der Redaktion der Tageszeitung seine Solidarität zukommen und verurteilte die gewaltsame Stürmung der Zeitungsredaktion aufs Schärfste.

Nicht nur in der Redaktion, auch schon außen wurden Schmierereien hinterlassen.
Nicht nur in der Redaktion, auch schon außen wurden Schmierereien hinterlassen.(Bild: AFP/MARCO BERTORELLO)
(Bild: AFP/MARCO BERTORELLO)

Meloni kritisierte, dass die Stürmung der Zentralredaktion durch eine Gruppe von Aktivisten aus der linksradikalen Szene und propalästinensischen Kreisen ein äußerst schwerwiegender Vorfall sei, der die schärfste Verurteilung verdiene. Die Presse- und Informationsfreiheit sei ein wertvolles Gut, das jeden Tag verteidigt und geschützt werden müsse.

Die italienischen Journalistinnen und Journalisten traten am Freitag in den Streik. Sie beklagen, dass der Kollektivvertrag seit zehn Jahren abgelaufen sei, Stellenkürzungen und wenige Investitionen im Medienwesen, trotz millionenschwerer staatlicher Zuschüsse. In der Erklärung der Journalistengewerkschaft FNSI hieß es, dass in mehr als zehn Jahren die Redaktionen durch Personalabbau und Gehaltskürzungen infolge von Krisen, Entlassungen, Vorruheständen und dem Einfrieren des Kollektivvertrags erheblich geschwächt worden seien – mit spürbaren Auswirkungen auf die Medienvielfalt und das Recht der Bürger auf Information.

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