Entlang des Kirchberggrabens in Neusiedl am See zieht sich gleich neben der Straße ein grünes Band aus Büschen und Bäumen. Jetzt wird teilweise gerodet. Gefahr in Verzug!
Gerd Burger, selbst Anrainer in diesem Gebiet, versteht die Welt nicht mehr. In den Grüngürtel, der seit Jahrzehnten vor sich hin wächst, fährt schweres Gerät. „Diese grüne Ader ist Heimat vieler Vogelarten, wie zum Beispiel der Nachtigall. Außerdem kühlt sie im Sommer die ganzen Genossenschaftswohnungen“, ist der Neusiedler über die Maßnahme verärgert. Er hat auf openpetition.eu sogar eine Petition mit dem Namen „Stopp von Rodungs- und Abholzungsmaßnahmen entlang des Kirchbergweggrabens in Neusiedl am See“ ins Leben gerufen. Auch via Social Media fordert er den sofortigen Stopp der Arbeiten.
Schon im Vorfeld Maßnahme angekündigt
Am Freitag hatte die Stadtgemeinde Neusiedl am See ein Facebook-Posting in Umlauf gebracht, in dem man nachlesen kann, dass der Baumschnitt am Kräftenweg notwendig sei. „Bei einer Baumkontrolle der Bundesforste wurde festgestellt, dass entlang des Kirchberggrabens am Kräftenweg ein großer Teil der Bäume stark geschädigt oder bereits abgestorben ist“, liest man da.
„Wir müssen an die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer, der Anrainer und Fußgänger denken. Deshalb sind massive Eingriffe nötig, um den Grabenbereich zu pflegen“, erklärt Bürgermeisterin Elisabeth Böhm. Vor allem ein Teil der Robinien ist stark geschädigt. Die Stand- und Bruchsicherheit ist nicht mehr gegeben, diese Bäume müssen entfernt werden. „Nein. Wir roden nicht alles. Und übrigens: Wir haben seit 2020 600 Jungbäume neu ausgebracht. Wir achten darauf, dass unser Neusiedl grün bleibt“, so Böhm.
Burger sagt hingegen, dass die Arbeiten nicht behutsam passieren, sondern dass ein Fällbagger mit Greifersägen begonnen hat, eine Schneise der Verwüstung anzurichten. Böhm wiederum meint, genau so ein Gerät sei anerkannter Standard für eben so eine Situation. Und weiter: „Die Arbeiten werden in Abstimmung mit den Bundesforsten durchgeführt, die auch mit dem städtischen Baumkataster beauftragt sind“, so Böhm. „Der Fokus liegt auf Sicherheit.“
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