Benedicta Opis ist als eine von zwei österreichischen Jugenddelegierten zur Klimakonferenz nach Brasilien gereist. Die 24-Jährige aus Graz hat viele Forderungen im Gepäck: „Es geht jetzt um jeden Zehntelgrad.“
Lange Gänge, blasende Klimaanlagen und zähe Verhandlungen: Die Klimakonferenz im brasilianischen Belém ist in die zweite Woche gestartet. Mittendrin: die gebürtige Grazerin Benedicta Opis. Die 24-Jährige bildet gemeinsam mit Valentin Chavanne das Team der Juniordelegierten, die als österreichische Vertreter nach Belém gereist sind. Begleitet werden die beiden von zwei „Mentorinnen“, die schon im Vorjahr in Baku dabei waren.
Gemeinsam verfolgen sie Verhandlungen, geben Statements ab, treffen sich mit Politikern, Delegationsvertretern und der Zivilgesellschaft. „Und wir kommunizieren Verhandlungsfortschritte via Social Media und in einem täglichen Newsletter nach Hause“, erklärt Opis. Angereist sind sie mit einem großen Stapel an Forderungen – auf die Konferenz haben sie sich monatelang vorbereitet.
„Mir ist es ein wichtiges Anliegen, dass die EU ihre selbsternannte Vorreiterrolle weiterhin ernst nimmt und ausbaut. Sie sollte ein starkes Signal für ambitionierten Klimaschutz setzen“, sagt die 24-Jährige und nennt unter anderem den Ausstieg aus den fossilen Energien. Gerade Österreich müsse sich bemühen, um das gesteckte Ziel der Klimaneutralität 2040 einzuhalten.
Steirischer Beitrag zählt
Die Jugenddelegierten fahren morgens mit dem Bus zum Konferenzgelände, das in eine „Blue-Zone“ und eine „Green-Zone“ unterteilt ist. Im blauen Teil finden die Verhandlungen statt. Ob auch Österreich oder gar die Steiermark etwas zu melden hat? „Grundsätzlich wird als EU verhandelt. Aber die Klimakrise kennt keine Grenzen und ist auch jetzt schon in der Steiermark spürbar. Dem Klima ist es egal, wo das CO₂ eingespart wird – jeder noch so kleine Teil der Erde kann an der Transformation teilnehmen.“
Die COP30 startete mit einer durchwachsenen Ausgangslage: Trump beteiligte sich gar nicht erst an der Konferenz und auch der Austragungsort sorgte für Diskussionen. Demonstrationen waren vorprogrammiert, vorige Woche stürmten indigene Aktivisten das Gelände. „In der Theorie war es ein guter Gedanke, die COP im Amazonas zu veranstalten, seit drei Jahren erstmals wieder in einem demokratischen Land. De facto war die Stadt Belém aber einfach nicht für eine so große Konferenz ausgelegt.“
Wie viele Punkte der langen Liste an Forderungen schlussendlich in Angriff genommen werden können, wird sich zeigen. Ein Ziel der Jugenddelegierten: „Vor zwei Jahren wurde in Dubai erstmals der Weg raus aus den Fossilen beschlossen. Wir erwarten uns von dieser COP einen konkreten Fahrplan, vor allem angesichts dessen, dass wir das 1,5-Grad-Ziel nicht mehr erreichen werden. Es geht jetzt um jeden Zehntelgrad.“
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