Weniger Baustellen, weniger Lärm, weniger Staub: In der Zanaschkagasse in Meidling wird ein stillgelegtes Gasrohr erstmals als Strom- und Glasfasertrasse genutzt – 500 Meter Aufgrabung, etliche Lastwagenfahrten und jede Menge Nerven der Anrainer bleiben so erspart.
Im Normalfall bedeutet neue Energie-Infrastruktur: Bagger, Absperrungen, wegfallende Parkplätze. Die Wiener Netze arbeiten pro Jahr an rund 3500 Baustellen in Wien und Umgebung, dazu kommen rund 200 Kilometer neu verlegte Erd- und Freileitungen im Strombereich. Entsprechend groß ist die Belastung für den Straßenraum und für die Anrainer.
Erstmals Pilotversuch in Meidling
Die Wiener Netze testeten nun erstmals eine Alternative. In der Zanaschkagasse in Meidling geht man neue, unterirdische Wege. Ein 500 Meter langer, stillgelegter Abschnitt der Gasleitung wird weitergenutzt – als fertiger Kabelkanal unter der Erde. Statt die Straße auf voller Länge zu öffnen, bleiben die Leitungen dort, wo sie sind: im Boden.
Arbeiten gleich um mehrere Wochen kürzer
„Für die sichere und verlässliche Stromversorgung in diesem Gebiet war ein Kabeltausch notwendig. Da jetzt gerade auch die Gasleitung in diesem Bereich stillgelegt worden ist, hatten wir die Idee, das leere Gasrohr für die Verlegung des Kabels zu nutzen“, erklärt Projektleiter Manuel Schaffer. Der Clou: Gegraben wurde nur an zwei Punkten – dort, wo das Stromkabel in das Rohr hinein – und dort, wo es wieder herausgeführt wird. Die Folgen im Alltag sind deutlich spürbar: 500 Meter Aufgrabungsarbeiten konnten eingespart werden, die Bauzeit verkürzte sich um mehrere Wochen, der Aufwand blieb überschaubar. Anrainer haben weniger Baulärm, weniger Staub, Parkplätze bleiben bestehen, und auch der Baustellenverkehr mit Lastwagen reduziert sich deutlich. Und auch das Budget des städtischen Versorgers freut sich.
Mit „Raus aus Gas“ mehr Möglichkeiten
Die Umwelt profitiert: Weniger Aushub bedeutet weniger Lkw-Fahrten und damit niedrigere CO₂-Emissionen. Neben dem Stromkabel fanden in dem Rohr noch zwei zusätzliche Leitungen Platz: Darin werden Glasfaserkabel der Wiener Netze geführt und somit auch die Digitalisierung vorangetrieben. Noch handelt es sich um ein einmaliges Pilotprojekt. Doch mit dem zunehmenden Ausstieg aus Gas werden auch die Leitungen frei.
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