Wer im Urlaub schon einmal von einer dreisten Möwe attackiert wurde, kennt das Problem: Kaum hat man sich etwas Essbares, wie etwa Fish and Chips, gekauft, kreisen die gefiederten Räuber bereits über einem. Doch es gibt Hoffnung – und die Lösung ist verblüffend simpel.
Wissenschaftler der Universität Exeter haben in einer ungewöhnlichen Studie untersucht, wie sich die diebischen Vögel am wirksamsten vertreiben lassen. Das Ergebnis ihrer Feldversuche in neun Küstenorten in Cornwall im Südwesten Englands wurde am Mittwoch im Fachmagazin „Biology Letters“ veröffentlicht und dürfte künftig manchen Strandbesuch angenehmer gestalten.
Möwen mit mehreren Methoden konfrontiert
Die Verhaltungsforscher stellten den Möwen Fish and Chips hin und spielten drei verschiedene Tonaufnahmen ab: eine schreiende Männerstimme mit den Worten „Nein, weg da, das ist mein Essen, das ist meine Pastete!“, dieselben Worte in ruhigem Ton und schließlich den Gesang eines Rotkehlchens.
Viele lassen sich vertreiben, aber nicht alle
Die Ergebnisse waren eindeutig. Von 21 Möwen, die angeschrien wurden, ergriffen zehn die Flucht, drei liefen davon – nur acht blieben stehen. Bei ruhiger Ansprache hingegen flogen lediglich drei von 20 Möwen weg, zehn gingen zu Fuß und sieben blieben. Der Rotkehlchen-Gesang erwies sich als nahezu wirkungslos: Nur drei von 20 Möwen flogen weg, weitere drei entfernten sich laufend, während 14 an Ort und Stelle verharrten.
Verscheucht – ganz ohne technische Hilfsmittel
„Die Möwen flogen eher weg, wenn geschrien wurde, und liefen eher weg, wenn gesprochen wurde“, fasst Forscherin Neeltje Boogert zusammen. Ihre Empfehlung für Touristen: „Wenn man also eine Möwe verscheuchen will, die versucht, einem das Essen zu stehlen, kann Sprechen sie vielleicht erst einmal davon abhalten, aber Schreien ist viel effektiver, um sie zum Wegfliegen zu bewegen.“
Die Studie liefert damit eine wissenschaftlich fundierte Strategie gegen eines der lästigsten Probleme englischer Seebäder – ganz ohne technische Hilfsmittel
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