1. Hausordnungs-Regel

Warum Zuwanderern das Martinifest heilig sein soll

Oberösterreich
10.11.2025 19:00

Die oberösterreichische Landesregierung hat sich dem Thema Integration verschrieben und tüftelt zu diesem Zweck an einer „Hausordnung“ für Zuwanderer. Rechtzeitig zum Martinstag am Dienstag veröffentlicht sie nun das erste Kapitel des Regelwerks: Es geht um die Wertschätzung von „christlich-abendländischen Werten“.

Wenn am Dienstagabend – vor allem in ländlichen Gemeinden – Kinder mit Laternen durch die Straßen ziehen und diese Aktivität auch gesanglich untermalen, dann ist die Welt für alle, die Tradition hochhalten, in Ordnung. Zu Martini gehört eben nicht nur das obligatorische Gansl, sondern auch der fröhliche Laternenumzug.

Bekenntnis zu traditionellen Festen
Das sollten sich in Oberösterreich auch Zuwanderer aus anderen Kulturkreisen hinter die Ohren schreiben, denn die Landesregierung sieht im Martinifest, das „symbolisch für Hilfsbereitschaft und soziale Verantwortung“ stehe, einen zentralen Wert der „christlich-abendländischen Kultur“. Und dass sich auch zugewanderte Menschen zur „Bedeutung traditioneller Feste im öffentlichen Raum“ bekennen sollen, schreibt die Politik nun als erste Regel der „OÖ Hausordnung“ fest.

Regierung will „klare Grenzen“ ziehen
„Wer zu uns kommt, kann sich mit eigenen Sichtweisen einbringen – aber im Respekt vor dem, was hier gewachsen ist und unser Leben lebenswert macht“, heißt es in einem Auszug, der der „Krone“ vorliegt. Und weiter: „Wer sich abschottet, das Bestehende ablehnt oder gar verächtlich macht, entzieht sich dem gemeinsamen Miteinander“ – in diesem Fall werde die Regierung „klare Grenzen“ ziehen. Welche genau, das ist in der ersten Hausordnungs-Regel nicht formuliert.

Hausordnung soll Ende November vorliegen
Integrationslandesrat Christian Dörfel betont jedenfalls: „In den vergangenen Jahren ist unsere Gesellschaft bunter und vielfältiger geworden. Daher brauchen wir eine Klammer, die sie zusammenhält“ – und das sei die Hausordnung. „Integration gelingt nur, wenn beides gelebt wird: Respekt vor dem Gewachsenen und Bereitschaft zur Mitgestaltung“, ergänzt Landeshauptmann Thomas Stelzer (beide ÖVP). 

Die gesamte „OÖ Hausordnung“ soll Ende November präsentiert werden.

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