„Klima der Nähe“

Papst traf 15 Missbrauchsopfer von Geistlichen

Ausland
08.11.2025 22:54

Papst Leo XIV. hat am Samstagnachmittag im Vatikan 15 Menschen aus Belgien empfangen, die als Minderjährige Opfer sexuellen Missbrauchs durch Kleriker geworden waren.

Nach Angaben des vatikanischen Presseamts fand die Zusammenkunft in „einem Klima der Nähe, des Zuhörens und des tiefen, schmerzlichen Dialogs statt“. Das Treffen dauerte drei Stunden und endete mit einem gemeinsamen Gebet.

Bereits am 20. Oktober hatte Leo XIV. erstmals im Vatikan eine Gruppe von Missbrauchsopfern empfangen, die der internationalen Organisation ECA (Ending Clergy Abuse) angehören, die vor allem in den USA aktiv ist. Das Treffen erfolgte im Anschluss an die Veröffentlichung eines Berichts der Päpstlichen Kommission für den Schutz von Minderjährigen, der auf Verzögerungen in einigen Diözesen beim Umgang mit der Missbrauchsproblematik hingewiesen hatte.

Papst Leo XIV. gilt als „Kämpfer gegen Armut, Umweltzerstörung und Ungerechtigkeit“.
Papst Leo XIV. gilt als „Kämpfer gegen Armut, Umweltzerstörung und Ungerechtigkeit“.(Bild: AFP/FILIPPO MONTEFORTE)

Treffen der italienischen Bischöfe in Assisi 
Unterdessen kündigte die italienische Bischofskonferenz (CEI) an, dass ihre nächste Versammlung in Assisi stattfinden wird und am 20. November vom Papst selbst abgeschlossen werden soll. Im Rahmen dieser Tagung ist eine Vesper und ein Gebet für die Opfer und Überlebenden sexuellen Missbrauchs vorgesehen, geleitet von Erzbischof Ivan Maffeis.

Skandale und Vertuschung
Die katholische Kirche wird seit Jahren immer wieder von Skandalen rund um sexuellen Missbrauch und dessen Vertuschung erschüttert – was ihrer Glaubwürdigkeit international geschadet hat. Ein ungewöhnlich scharfer Bericht der vatikanischen Kinderschutzkommission, der im Oktober veröffentlicht wurde, warf hochrangigen Bischöfen vor, den Opfern keine Informationen darüber zu geben, wie mit ihren Missbrauchsmeldungen umgegangen wird.

Papst Franziskus, dessen zwölfjähriges Pontifikat im April mit seinem Tod endete, hatte den Kampf gegen sexuellen Missbrauch durch Kleriker zu einem seiner zentralen Anliegen gemacht. Sein Nachfolger Leo XIV. hat angekündigt, dieses Engagement fortsetzen zu wollen.

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