In Wien ist ein später Streit um frühe Zeichnungen entbrannt, der einem Kunstkrimi gleicht: Zu Ernst Fuchs 10. Todestag zeigt das Fuchs-Privatmuseum gerettete Frühwerke Arnulf Rainers, die dieser allerdings als „gestohlen“ bezeichnet.
Eine spektakuläre Ausstellung schlägt Wellen. Schon vor ihrer Eröffnung. Zum 10. Todestag von Ernst Fuchs, des Malerpapstes der Phantastischen Realisten, zeigt das 1988 gegründete Fuchs-Privatmuseum in Otto Wagners Villa ab Sonntag die Schau „Mein Atelier ist verwaist“ – gerettete Zeichnungen des 20-jährigen Arnulf Rainer, der 1949 in einer heftigen Liebesbeziehung mit der damals 30-jährigen Maria Lassnig im Atelier Ernst Fuchs’, Haasgasse 10, eingezogen war.
Doch jetzt fürchten Fuchs’ Erben einen Prozess des zur Zeit recht klagefreudigen Malerstars Arnulf Rainer (95) – Dompfarrer Toni Faber versucht soeben, die Wogen wegen einer geplanten Kreuz-Ausstellung Rainers im Stephansdom zu glätten.
Die Geschichte um Rainers Zeichnungen wird dabei zum Kunstkrimi: 1949 besuchte Fuchs das Atelier Haasgasse. Es war leer. Er sammelte verstreut herumliegende Zeichnungen ein, Rainer hatte sie zum Verbrennen bestimmt. Und er schrieb bei einigen auf die Rückseite „A. Rainer. Besitzer E. Fuchs“. Und notierte: „Das Atelier ist verwüstet. Arnulf & Maria sind nach Paris gefahren. Zeichnungen Rainers bedecken den Boden, die verheizt werden sollen.“ Andere rettete er aus der Wohnung seiner Ex-Frau in der Porzellangasse, wo Rainer Untermieter war und viel wegwarf.
Doch jetzt behauptet Starmaler Arnulf Rainer, Fuchs habe die Zeichnungen gestohlen. „Aus dem Papierkorb“ gestohlen! Rainer: „Ich finde die Zeichnungen schlecht, mager und leer.“ Er möchte sie nicht zeigen. Ob Rainer jetzt klagt? Die Maria Lassnig-Stiftung möchte jedenfalls Rainers Porträts der Geliebten Maria kaufen.
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