Grazer Kunsthaus

Göttinnen und Chimären im Bauch des Universums

Steiermark
06.11.2025 18:00

Die litauische Künstlerin Emilija Škarnulytė entführt im Grazer Kunsthaus in ein dunkles und mythisches Reich voller Göttinnen, Chimären, Meerjungfrauen und Schlangen. Zu sehen ist die Ausstellung „Waters call me home“ von 8. 11. 2025 bis 15. 2. 2026.

Der Ursprung allen Lebens liegt im Wasser – einem weiblich konnotierten Element. Und das ist auch die Quelle, aus der Emilija Škarnulytė schöpft. Den Space 01 des Grazer Kunsthauses hat die Künstlerin in eine alle Sinne ansprechende Unterwasserwelt verwandelt, in der mythische Wesen leben. Wissenschaftliche Erkenntnisse bekommt man hier ebenso vermittelt wie poetische Geschichten.

„Waters call me home“ heißt die von Alexandra Trost und Katia Huemer kuratierte Ausstellung, die uns über unsere Beziehung zu unserer Umwelt und zum Kosmos nachdenken lässt. Die visuelle Landschaft, die Škarnulytė für das Kunsthaus aus Skulpturen, Videos, Zeichnungen, Licht und Klang geschaffen hat, nennt sie selbst „Cosmic Belly (kosmischer Bauch)“. In diesem zeigt sie uns deutlich unsere Hybris, wenn wir uns als Mittelpunkt des Universums verstehen.

Wie viele Narben der Mensch auf der Erde hinterlassen wird, zeigt sie etwa in „AEqualia“. Hier schwimmt die Künstlerin als Meerjungfrau begleitet von rosa Süßwasserdelfinen im Amazonas, dort wo der milchig-weiße Rio Solimões und der dunkle Rio Negro zusammenfließen. Nur wenig danach hat eine große Dürre den Fluss austrocknen und zahlreiche Lebewesen sterben lassen.

Verbindung von Wissenschaft und Mythologie
Ihren Ausgangspunkt haben die Arbeiten, einige davon fügen sich zu einem großen Ganzen auf der Videowand zusammen, in der engen Kooperation mit der Wissenschaft. Diese verknüpft sie mit der Mythologie wie etwa bei ihren Skulpturen „If Water Could Weep“, die aus den goldenen Tränen der Meerjungfrau Jūratė, weithin auch als Bernstein bekannt, entstanden sind.

Die Videowand im „Cosmic Belly“ des Grazer Kunsthauses
Die Videowand im „Cosmic Belly“ des Grazer Kunsthauses(Bild: Ansis Starks)

Eine wichtige Rolle nimmt auch die Schlange als Symbol für Wandlung, Leben, Erneuerung und Fruchtbarkeit ein. Aus ihr entsteht etwa die Doppelhelix für Göttinnen. Auch sie werden zum Teil jenes Reichs, das kommt, wenn die Menschheit nur noch eine Erinnerung sein wird.

Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, 7. November, um 18 Uhr mit einer Performance von Emilija Škarnulytė und Jokūbas Čižikas, tags darauf folgt ab 14 Uhr ein Symposium über das Wasser als politischer, poetischer und ökologischer Faktor (Eintritt frei!). Zum Jahresende erscheint zudem ein begleitendes Künstlerinnenbuch.

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