Sie stand einst mit Kirk Douglas vor der Kamera und wurde 2009 mit 77 Jahren zur ältesten Dschungelkönigin gekürt. Doch mittlerweile ist Ingrid van Bergen erblindet und kann sich wegen einer viel zu kleinen Pension keinen Heimplatz leisten. Aufgeben kommt für sie aber dennoch nicht infrage.
Im Interview mit der „Bild“-Zeitung verriet die 94-Jährige nun: „Ich kann nichts mehr sehen. Ich bin blind.“ Das linke Auge sei schon länger betroffen gewesen, Spritzen und Operationen gegen Makula konnten das Unweigerliche nur herauszögern. Ein Eingriff sollte nun das rechte Auge nach einer Einblutung retten – doch vergeblich. „Eines Tages war einfach alles schwarz“, erzählte van Bergen.
„Mir geht es gut“
Doch jammern wolle sie deshalb nicht, so der einstige Filmstar, der jetzt in einem Bauernhaus in der Lüneburger Heide lebt. „Mir geht es gut.“ Das liegt vor allem an ihrer besonderen Mitbewohnerin: ihre beste Freundin Linda Schnitzler. Das Duo lebt dort mit zwei Hunden. „Zwei Möpse. Zwei ganz brave kleine Stöpsel.“
Die ungewöhnliche Freundschaft der beiden Frauen begann im Gefängnis. 1977 erschoss van Bergen im Affekt ihren Geliebten und wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt. Hinter Gittern lernte sie Schnitzler kennen.
Freundin als Stütze
Jetzt ist diese nicht nur eine Freundin, sondern auch eine große Stütze für van Bergen, wie sie der „Bild“-Zeitung erklärte. „Ich kümmere mich um Ingrid, sie ist tapfer und jammert nie.“ Sie lese ihr vor und koche. „Sie möchte sich keine Schwäche eingestehen. Dabei sieht sie gar nichts mehr.“
Frische Luft genießen kann Ingrid van Bergen aus eigenen Kräften allerdings nicht mehr. „Sie kann nicht gehen und sitzt im Rollstuhl. Und ich bin im Moment zu schwach, um den Rollstuhl zu schieben“, sagte Schnitzler der Deutschen Presseagentur.
Pension reicht kaum zum Leben
Dennoch ist ihre Freundin für van Bergen der wichtigste Mensch im Leben. Die 94-Jährige hat nämlich kaum noch Kontakt zu ihrer Familie. Tochter Andrea schaue nur selten bei ihrer Mutter vorbei, van Bergens ältere Tochter Carolin starb früh.
Außerdem reicht die kleine Pension kaum zum Leben, da gehe es van Bergen „wie vielen einst großen deutschen Schauspielern“. „Eine Pflegerin aus Polen oder Ungarn wäre gut, aber das kann sie sich nicht leisten. Ein Seniorenheim schon gar nicht. Das Gesundheitssystem in Deutschland ist nicht gerecht“, erklärte Schnitzler der „Bild“.
Fanpost bis vor Kurzem selbst beantwortet
Bis heute lande Fanpost in van Bergens Briefkasten. „Sie hat jeden Brief selbst beantwortet“, erzählte Schnitzler abschließend. Doch mittlerweile gehe das nicht mehr, „weil sie nicht mehr lesen kann. Das tut ihr sehr leid.“
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