Wirtschaftlich und politisch schmerzen der ausgedünnte Wien-Flugplan und der Verlust der Frankfurt-Verbindung sehr. Der Schmerz ist so groß, dass der Innsbrucker Flughafen nun zu millionenschweren Zugeständnissen bereit ist.
Wirtschaftlich steht der Flughafen Innsbruck im Vergleich zu anderen Regionalflughäfen in Österreich nicht schlecht da: Wie berichtet, wurde für 2024 ein Jahresüberschuss von 6,1 Millionen Euro erwirtschaftet, was eine deutliche Steigerung gegenüber dem Jahr zuvor bedeutet. Dies ermöglicht eine Gewinnausschüttung an die Gesellschafter (75,5% Stadt, 24,5% Land) in Höhe von vier Millionen Euro. Auch die Passagierzahlen zeigen wieder nach oben, nachdem sie durch den Wegfall der Frankfurt-Strecke und der Ausdünnung des Angebots nach Wien abgesackt waren.
Angebote an Fluglinie: „Krone“ kennt Details
Seit Monaten wird daher versucht, den Sinkflug abzufangen. Dazu wäre eine Reaktivierung der beiden Strecken notwendig. Doch die Verhandlungen mit dem AUA-Management gestalteten sich bis dato äußerst zäh. Nun liegen zwei Angebote auf dem Tisch, mit denen das Flughafen-Management die AUA doch noch zum Einlenken bewegen will. Der „Krone“ wurden alle Details dazu zugespielt.
Im Falle einer Angebotsannahme ist damit zu rechnen, dass die Wien-Strecke mit Jahresanfang 2026 dreimal täglich bedient wird, die Flugstrecke Frankfurt mit Beginn des Sommerflugplans im April 2026.
Flughafen-Protokoll
Kostenreduktion um 75 Prozent: Die Bedingungen
Das Angebot an die AUA für die Wien-Strecke sieht einen Nachlass auf alle Airportkosten in Höhe von maximal 75 Prozent vor, wobei dieser Nachlass nicht an den Winterwochenenden zwischen Dezember und März gewährt wird. Es gilt auch nur unter zwei Bedingungen: Zum einen, dass die Flugstrecke dreimal täglich Jahres-durchgängig bedient wird, wobei eine Reduktion der Rotation auf zwei tägliche Flüge an sieben Wochen im Jahr erlaubt ist. Zum anderen ist dieses Angebot an die Bedienung der Frankfurt-Strecke gebunden, für deren Übernahme ein weiteres Angebot an die AUA vorliegt.
Winterwochenenden sind umsatzstärkste Zeit
Unter der Bedingung, dass die AUA die Frankfurt-Strecke dreimal täglich ganzjährig bedient und einen Night-Stop mit Frühabflug gewährleistet, ist die Tiroler Flughafengesellschaft (TFG) bereit, der AUA auf die Frankfurt-Strecke ebenfalls einen Nachlass auf alle Airportkosten in Höhe von maximal 75% zu gewähren. Analog zu Wien gelte dies nicht für die Winterwochenenden. Dieser Nachlass entspreche einem Gegenwert von 4,95 Millionen Euro.
Paket des Flughafens ist zehn Millionen Euro wert
In Summe würde also der Flughafen also auf knapp zehn Millionen Euro verzichten, wenn die AUA im Gegenzug die Flugstrecken reaktiviert. Die TFG rechnet in diesem Fall mit einem Passagierzuwachs von rund 250.000 Personen und einer Umsatzsteigerung von 14,2 Millionen Euro pro Jahr – „wobei zu berücksichtigen ist, dass bei dem gekoppelten Angebot zwar die Selbstkosten der TFG gedeckt sind, jedoch keine großen Gewinne auf diesen Strecken erzielt werden“. Die Verhandlungen dazu sollten bis Ende Oktober abgeschlossen worden sein.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.