Kritik an Petition

„Flughafen Innsbruck wird bewusst krank geredet“

Tirol
03.09.2025 10:14

Über die parlamentarische Petition der Volkspartei rund um den Flughafen Innsbruck in Tirol können die NEOS „nur den Kopf schütteln“. Auch die Freiheitliche Partei zeigt sich „verwundert“. Der Schlagabtausch nimmt somit weiterhin seinen Lauf.

Seit sechs Wochen läuft die Petition zum Erhalt des Anschlusses des Airports Innsbruck an einen internationalen Flughafen, die von NR Jakob Grüner (ÖVP) initiiert wurde. Mehr als 1800 Bürgerinnen und Bürger haben diese bisher unterzeichnet – Stand Dienstagabend.

„Was soll das bringen, wenn sich jetzt Politiker mit einer Petition für eine Flugverbindung Frankfurt-Innsbruck starkmachen wollen?“, wundert sich NR Dominik Oberhofer (Neos), „darüber kann ich nur den Kopf schütteln. Im Gegensatz zu anderen Regionalflughäfen wie etwa Linz hat der Innsbrucker Flughafen kein standortbedrohendes Problem, sondern wird von der Politik bewusst krank geredet.“

Der Airport biete „ein hervorragendes und viel genütztes Angebot“ an und verbinde Tirol mit „vielen europäischen Metropolen“. Als Beispiele nennt der pinke Politiker London, Brüssel, Amsterdam, Kopenhagen, Warschau und Madrid.

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Für die Bilanz des Airport ist eine Direktverbindung nach Frankfurt nicht ausschlaggebend.

NR Dominik Oberhofer (Neos)

„Das Gegenteil ist der Fall“
„Faktum ist, dass der Flughafen Frankfurt seit Jahren international an Bedeutung und Passagieren verliert. Die Strategie des Lufthansa-Konzerns liegt deshalb auf der Hand: München und Wien für den österreichischen Markt stärken“, betont NR Oberhofer, „gerade die eingeführte Direktbusverbindung zum Münchner Flughafen und die guten Zuganbindungen nach München und Wien zeigen, dass Tirol nicht verkehrstechnisch abgeschnitten wird – das Gegenteil ist der Fall.“

„Landegebühren sind mitunter die höchsten“
NR Oberhofer verstehe auch die Kritik an den Billigfluglinien nicht: „Diese fliegen mit viel neueren Maschinen, die nicht nur umweltfreundlicher und leiser sind, sondern auch mehr Passagiere befördern. Die Landegebühren in Innsbruck sind mitunter die höchsten in Mitteleuropa, die Billigfluglinien zahlen denselben Tarif.“ Ihm sei es lieber, wenn weniger, dafür größere Maschinen statt viele kleine, kaum besetzte Flieger, die ebenfalls Dreck und Lärm erzeugen, abheben. „Für die Bilanz des Airports Innsbruck ist eine Direktflugverbindung nach Frankfurt nicht ausschlaggebend. Die Tiroler Landesregierung soll gar nicht erst daran denken, Steuergeld für solche Subventionen zu verpulvern.“

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Die derzeitigen politischen Verantwortungsträger sind auf jeden Fall wirtschaftspolitische Nullnummern.

GR Rudi Federspiel (FPÖ)

„Verwundert“ zeigt sich auch die FPÖ. „Wir kritisierten noch vor dem Sommer die Ausdünnung der Flugverbindungen. Still war es bisher seitens der ÖVP. Umso erstaunlicher ist es, dass man nun doch in der selbst ernannten Wirtschaftspartei aufgewacht ist“, sagt FP-Stadtparteiobmann GR Rudi Federspiel.

„Die ÖVP ist mit Schuld an der aktuellen Lage“
Er sei zwar „froh“ darüber, dennoch spart er nicht an Kritik: „Die ÖVP ist mit Schuld an der aktuellen Lage. Nicht nur, dass die ÖVP seit Jahrzehnten in Land und Bund die politische Verantwortung trägt, auch in Innsbruck hat sie lange den Ton angegeben. Zudem hat die ÖVP es jahrelang zugelassen, dass die Grünen als ihr Juniorpartner vor allem im Land Tirol gegen den Flughafen schießen und ihn in ihrem Klimawahn immer wieder infrage gestellt haben“, kritisiert Federspiel, der NR Grüner zugleich ausrichtet, dass er zuerst mit seinen Parteifreunden sprechen solle, bevor er sich medial aufplustere.

„Er ist ein wirtschaftspolitischer Totalausfall“
Außerdem verweist er auf den Revitalisierungsplan der Freiheitlichen und fordert „mehr internationale Anbindungen“, um einen Standortvorteil für die heimischen Wirtschaftsbetriebe zu ermöglichen. „In Verantwortung ist hier auch Bürgermeister Johannes Anzengruber, der bisher ein wirtschaftspolitischer Totalausfall ist. Wenn der Flughafen fällt, hat Innsbruck ein veritables Problem. Das sollte selbst Anzengrubers links-linke Koalition, die in einem Jahr bereits unglaublich viel wirtschaftlichen und budgetären Schaden angerichtet hat, klar sein“, betont Federspiel.

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