Mit einer perfiden Masche gelang es Unbekannten, binnen nur zwei Tagen allein in Oberösterreich von zwei ahnungslosen Opfern fast 600.000 Euro abzustauben. Die Geschädigten waren weder dement noch sonst wie beeinträchtigt. Sie hatten aber Angst, dass ihre FinanzOnline-ID abläuft und wollten diese verlängern.
„Es kann leider jeden erwischen, der entsprechend verunsichert wird – vom Hilfsarbeiter bis zum Doppel-Doktor“, warnt Chefinspektor Gerald Sakoparnig, Leiter der Betrugsabteilung im Landeskriminalamt Oberösterreich. So wie am vergangenen Freitag eine 60-jährige Linzer Akademikerin.
Die Frau hatte eine SMS erhalten, dass ihre FinanzOnline-ID abläuft und mittels beigefügtem Link verlängert werden kann. Sie klickte diesen an und gab ihre persönlichen Daten bekannt. „Durch die Aktivierung des Links haben die Täter die Rückmeldung bekommen, dass jemand auf ihren Köder angebissen hat“, so der Betrugsermittler.
Täter täuschen Hilfe vor
Die Folge war, dass die Linzerin noch am selben Abend einen Anruf erhielt. „Ihr wurde erklärt, dass es Probleme bei ihrem FinanzOnline-Account gäbe, die vermutlich durch ein betrügerisches SMS, das versehentlich geöffnet wurde, verursacht worden seien. Man werde ihr aber helfen, brauche dazu allerdings den Fernzugriff auf ihren Computer“, erklärt Sakoparnig.
Auf die Weise gelang es den Betrügern, 580.000 Euro vom Bankkonto der 60-Jährigen abzuzweigen.
Am Tag davor war mit der gleichen Masche bereits ein 50-jähriger Innviertler ausgetrickst worden. Sakoparnig: „Bei ihm wurden 15.000 Euro abgezweigt.“
Zugriff keinesfalls erlauben
Aufgrund der aktuellen Fälle appelliert der Betrugsexperte dringend daran, keine Links anzuklicken, die via SMS oder WhatsApp zugeschickt werden. „Lassen Sie sich auch nicht unter Druck setzen und erlauben Sie Fremden niemals, den Zugriff auf Ihren Computer.“
Denn die Chance, das gestohlene Geld wieder zurückzuerhalten, sei äußerst gering. „Derartige Täter auszuforschen ist extrem schwierig, weil diese fast immer im Ausland sitzen. Bei den aktuellen Fällen vermuten wir, dass sie aus dem südostasiatischen Raum – Thailand und Kambodscha – agieren.
Die Opfer würden meist wahllos ausgewählt und angeschrieben. „Nach dem Motto: Irgendeiner wird schon anbeißen. Und das bewahrheitet sich leider auch immer wieder.“
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.