FinanzOnline-Fake

Online-Betrüger prellten Linzerin um 580.000 Euro

Oberösterreich
03.11.2025 08:20

Mit einer perfiden Masche gelang es Unbekannten, binnen nur zwei Tagen allein in Oberösterreich von zwei ahnungslosen Opfern fast 600.000 Euro abzustauben. Die Geschädigten waren weder dement noch sonst wie beeinträchtigt. Sie hatten aber Angst, dass ihre FinanzOnline-ID abläuft und wollten diese verlängern.

„Es kann leider jeden erwischen, der entsprechend verunsichert wird – vom Hilfsarbeiter bis zum Doppel-Doktor“, warnt Chefinspektor Gerald Sakoparnig, Leiter der Betrugsabteilung im Landeskriminalamt Oberösterreich. So wie am vergangenen Freitag eine 60-jährige Linzer Akademikerin. 

Die Frau hatte eine SMS erhalten, dass ihre FinanzOnline-ID abläuft und mittels beigefügtem Link verlängert werden kann. Sie klickte diesen an und gab ihre persönlichen Daten bekannt. „Durch die Aktivierung des Links haben die Täter die Rückmeldung bekommen, dass jemand auf ihren Köder angebissen hat“, so der Betrugsermittler. 

LKA-Chefinspektor Gerald Sakoparnig
LKA-Chefinspektor Gerald Sakoparnig(Bild: Kerschbaummayr Werner)
Die Täter verunsichern ihre Opfer und bieten dann Hilfe an
Die Täter verunsichern ihre Opfer und bieten dann Hilfe an(Bild: PeopleImages.com - #1466786)

Täter täuschen Hilfe vor
Die Folge war, dass die Linzerin noch am selben Abend einen Anruf erhielt. „Ihr wurde erklärt, dass es Probleme bei ihrem FinanzOnline-Account gäbe, die vermutlich durch ein betrügerisches SMS, das versehentlich geöffnet wurde, verursacht worden seien. Man werde ihr aber helfen, brauche dazu allerdings den Fernzugriff auf ihren Computer“, erklärt Sakoparnig.

Auf die Weise gelang es den Betrügern, 580.000 Euro vom Bankkonto der 60-Jährigen abzuzweigen. 

FinanzOnline
FinanzOnline(Bild: finanzonline.bmf.gv.at)

Am Tag davor war mit der gleichen Masche bereits ein 50-jähriger Innviertler ausgetrickst worden. Sakoparnig: „Bei ihm wurden 15.000 Euro abgezweigt.“

Zugriff keinesfalls erlauben
Aufgrund der aktuellen Fälle appelliert der Betrugsexperte dringend daran, keine Links anzuklicken, die via SMS oder WhatsApp zugeschickt werden. „Lassen Sie sich auch nicht unter Druck setzen und erlauben Sie Fremden niemals, den Zugriff auf Ihren Computer.“

Denn die Chance, das gestohlene Geld wieder zurückzuerhalten, sei äußerst gering. „Derartige Täter auszuforschen ist extrem schwierig, weil diese fast immer im Ausland sitzen. Bei den aktuellen Fällen vermuten wir, dass sie aus dem südostasiatischen Raum – Thailand und Kambodscha – agieren.

Die Opfer würden meist wahllos ausgewählt und angeschrieben. „Nach dem Motto: Irgendeiner wird schon anbeißen. Und das bewahrheitet sich leider auch immer wieder.“

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