Auch hier im Einsatz

China kann Elektrobusse in Norwegen fernsteuern

Ausland
02.11.2025 13:49

Die Norweger haben herausgefunden, dass manche ihrer Elektrobusse von China aus gesteuert werden können. Der chinesische Hersteller hat über SIM-Karten Zugriff auf die Busse. Besonders brisant: Fahrzeuge des Herstellers fahren auch in Österreich.

Die Verkehrsbetriebe „Ruter“ in der norwegischen Hauptstadt Oslo wollten es genau wissen. Sie haben zwei Elektrobusse auf Sicherheitsrisiken untersucht. Dafür nahmen sie je ein Fahrzeug des niederländischen Herstellers VDL und des chinesischen Unternehmens Yutong unter die Lupe. Bei dem VDL-Bus war alles in Ordnung. Aber bei dem Fahrzeug von Yutong machte „Ruter“ eine alarmierende Entdeckung.

Über SIM-Karte Zugriff auf Busse
Yutong hat durch eine Box mit einer SIM-Karte Zugriff auf die Busse – auch aus dem Ausland, heißt es auf der Internetseite von „Ruter“. Damit kann der Hersteller Software-Updates durchführen, aber auch jeden einzelnen Bus steuern. Mit einem Knopfdruck in China können die Busse zum Beispiel angehalten oder unbrauchbar gemacht werden.

Von Yutong selbst sagt dazu gegenüber der Zeitung „Aftenposten“, dass man zum Beispiel die Klimaanlagen oder die Beleuchtung der Busse aus der Distanz bedienen kann. Das chinesische Unternehmen beruhigt aber: Die Lenkung, Bremsen und überhaupt die Fahrt können nicht aus der Ferne gesteuert werden.

Die Verkehrsbetriebe „Ruter“ machten eine alarmierende Entdeckung bei einem E-Bus aus China. ...
Die Verkehrsbetriebe „Ruter“ machten eine alarmierende Entdeckung bei einem E-Bus aus China. (Symbolbild)(Bild: aapsky - stock.adobe.com)

Ministerium informiert
Eine gute Nachricht gibt es aber immerhin: Die Kameras im Bus sind nicht mit dem Internet verbunden. Trotzdem setzt „Ruter“ jetzt Maßnahmen. Das Verkehrsministerium wurde informiert – die Busse sind auch Teil von Evakuierungsplänen und müssen im Ernstfall funktionieren. Die SIM-Karten aus den Bussen können entfernt werden und der Zugriff auf die Busse ist laut Experten zeitverzögert. Das heißt, die Norweger können Updates der Busse prüfen, bevor sie automatisch durchgeführt werden.

Yutong-Busse fahren in Österreich
Sieben Elektrobusse von Yutong sind im niederösterreichischen Amstetten im Einsatz. Die Stadtwerke Amstetten versichern der Zeitung „Standard“: „Unsere Busse sind nicht Teil der systemkritischen Infrastruktur und nicht in Notfall- oder Krisenpläne eingebunden. Daher besteht im Krisenfall aus unserer Sicht keine sicherheitsrelevante Gefährdungslage.“ Im Rathaus sind die alarmierenden Testergebnisse aus Norwegen noch nicht bekannt, als die Zeitung dort anruft.

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