Auf dem Weg zur Weide

Rücksichtslose Raser gefährden Kühe im Mölltal

Kärnten
30.10.2025 12:00

Weil die Großglocknerstraße zwischen Hof und Weide liegt, haben die Kühe einer Bäuerin in der Gemeinde Mörtschach einen lebensgefährlichen „Arbeitsweg“. Eine mögliche sichere Variante bringt einen erheblich größeren Zeitaufwand mit sich. 

Es sind wenige Meter, die die 13 Kühe von Bäuerin Marlene Suntinger aus Mörtschach täglich über die B107 Großglocknerstraße auf ihre Weide zurücklegen müssen. Doch die ersten Versuche, die Tiere sicher durch einen selbst gebauten und gesicherten Korridor zu bringen, endeten mit einem Schock.

Raser ignorierte Warnzeichen
Mit ihrem Freund und weiteren Helfern sicherte sie die Straße mit einem Pannendreieck und einem abgestellten Auto. Schnüre mit Absperrbändern markierten die Stelle. Der Übergang befindet sich auf der „Stadlergeraden“, ein gut einsehbarer Abschnitt, wie ein „Krone“-Lokalaugenschein zeigt. „Wir hatten gelb leuchtende Jacken an, waren normal nicht zu übersehen. Dennoch raste ein Autofahrer ungebremst durch die Schnüre und riss die Bänder mit, knapp an meinem Freund vorbei“, schildert Suntinger den jüngsten Fall.

Rücksichtslose Autofahrer auf der „Stadlergerade“ im Mölltal gefährden die Kühe.
Rücksichtslose Autofahrer auf der „Stadlergerade“ im Mölltal gefährden die Kühe.(Bild: Martin Oberbichler, Krone KREATIV)

Sie meldete es der Polizei. Diese meinte, dass Lenker zu oft auf ihr Handy fokussiert seien. „Ich habe mir mehr Sorge um die Kühe gemacht als um die Autofahrer. Ich bin verärgert und erschrocken, dass Leute so uneinsichtig sind.“ Meistens ging das Kuhtreiben jedoch gut. Einmal sei eine Polizeistreife an erster Stelle gestanden und habe das Geschehen beobachtet. „Es gab keine Beanstandung“, sagt die Bäuerin.

Umweg von einer Stunde
Suntinger zog nun die Konsequenzen. Anstatt über die Straße bringt sie die Kühe unter einer Brücke auf das Feld – ein zusätzlicher Zeitaufwand von einer Stunde. Ihr Appell an die Lenker: „Ich möchte, dass die Leute hier ein wenig vorsichtiger sind. Ich möchte mir nicht ausmalen, was los ist, wenn etwas passiert.“

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