„Das öffentlich finanzierte Impfprogramm des Bundes „ist aktuell ein Desaster“, ärgert sich Burkhard Walla, Präsident der Ärztekammer für Vorarlberg. Die geringen Mengen an Impfstoffen würden dazu führen, dass die Bestellung zum Lotteriespiel werde.
„Noch vor zwei Wochen haben Gesundheitsministerium und Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) groß in den Medien angekündigt, dass nun auch Impfungen gegen Gürtelrose und Pneumokokken für Risikogruppen und Menschen ab 60 Jahren kostenlos angeboten werden – die Ärztinnen und Ärzte können für ihre Patientinnen und Patienten derzeit aber keine Impfstoffe bestellen“, echauffiert sich Walla.
Das entsprechende digitale Bestellportal der Bundesbeschaffungsgesellschaft sei enorm benutzerunfreundlich und wenn man dann endlich drinnen sei, könne es passieren, dass die Kontingente schon vergriffen sind. Das betrifft laut Präsident Walla nicht nur Gürtelrose und Pneumokokken, auch gegen Influenza sind einige Impfstoffe derzeit nicht erhältlich. „Bund und ÖGK sind dringend aufgefordert, das Bestellsystem anwendungsfreundlich und praktikabel aufzustellen und auch für genügend Impfstoffe für alle Bundesländer zu sorgen.“
Offenbar zu wenig Impfstoffe erworben
„Nach unserem Wissensstand hat der Bund für die Impfung gegen Gürtelrose für ganz Österreich lediglich 100.000 Impfstoff-Dosen eingekauft. Dieses Kontingent ist längst weg“, erklärt Alexandra Rümmele-Waibel, Kurienobfrau der niedergelassenen Ärzte. Dasselbe gilt für die Impfstoffe gegen Pneumokokken. Zwar wurden beide Impfstoffe bereits nachbestellt, doch bis die Lieferung in Österreich ankommt, wird es dauern. Auch bei den Vakzinen gegen Influenza gibt es Probleme, sagt Rümmele-Waibel: Ein Impfstoff für die kommende Saison ist gar nicht mehr erhältlich und kann auch nicht nachbestellt werden, ein weiterer ist nur noch auf dem Privatmarkt erhältlich.
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