Nicht einmal drei Minuten dauert es, bis sie abflugbereit sind, in maximal 15 Minuten sind sie am Einsatzort – die Flugretter des ÖAMTC. „Aber es gibt Situationen, in den wir mit unserem Helikopter nicht fliegen können“, sagt Wolfgang Hießböck (57), Stützpunktleiter am Linzer Flughafen. Ein neues System soll Abheben auch bei schlechten Bedingungen ermöglichen.
Bei gefrierendem Regen etwa ist es viel zu gefährlich, in die Luft zu gehen, weil sich Eis beim Motor ansammelt und die Absturzgefahr enorm ist. Auch bei dichtem Nebel sind den Flugrettern Grenzen gesetzt. Doch das könnte sich bald ändern, denn der ÖAMTC tüftelt am System „Point in Space“, das Flüge auch bei sehr schlechten Sichtverhältnissen ermöglicht.
Satellitengestütztes Verfahren
„Wir bauen sozusagen einen Heli-Highway, der bei idealen Bedingungen abgeflogen wird. Es werden Punkte gesetzt, denen die Piloten dann bei Schlechtwetter folgen können“, erklärt der Geschäftsführer der Flugrettung, Marco Trefanitz. Das ist dann ein satellitengestütztes Verfahren im Instrumentenflug, auf fixen Routen, ohne Hindernisse.
Wir bauen einen Heli-Highway, der bei idealen Bedingungen abgeflogen wird. Es werden Punkte gesetzt, denen die Piloten bei Schlechtwetter folgen können.

Marco Trefanitz, GF Flugrettung
Bild: Wenzel Markus
Man befindet sich derzeit in einer Testphase mit dem Bundesheer, der Polizei und der Austro Control. In der Steiermark wurde bereits ein erster Flug mit diesem System erfolgreich absolviert.
Für die beiden Oberösterreich-Stützpunkte in Hörsching und Suben heißt es noch warten. Aber über mangelnde Arbeit kann man sich ohnedies nicht beschweren. Der Christophorus 10 in Hörsching hob 2024 zu 1185 Einsätzen ab, in Suben waren es 1543.
Verkehrsunfälle sind nicht Haupteinsatzgrund
Den Großteil der Einsätze machen interne oder neurologische Notfälle aus, gefolgt von Haushalts-, Arbeits-, Sport- und Freizeitunfällen. Erst dann kommen Verkehrsunfälle.
Die Kosten werden überwiegend vom Land Oberösterreich getragen. 6,5 Millionen Euro kostet ein Hubschrauber der aktuell eingesetzten Flotte (Airbus H135) – ohne Extras. „Aber für uns ist das Geld kein Thema. Wir wollen so gut und schnell es geht helfen“, sagt Martin Dünser, der als Notfallmediziner (Anästhesist am KUK) bei Einsätzen mit an Bord ist.
Flexible Universalisten
Neben Arzt und Pilot ist der Flugretter dabei. „Wir sind sozusagen die Eier legende Wollmilchsau im Heli. Wir sind Co-Piloten, für die Ladung zuständig und ausgebildete Sanitäter“, sagt Stefan Noska.
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