Nach 17 Jahren Pause
Kroatien rüstet auf: Führt Wehrpflicht wieder ein
Kroatien will offenbar im Fall eines Krieges vorbereitet sein: Nach 17 Jahren wird die Wehrpflicht in dem Land wieder eingeführt. Damit passe man sich an „europäische Trends“ und die „veränderte Sicherheitslage“ an, begründet Verteidigungsminister Ivan Anusic.
Das Parlament in Zagreb stimmte mit großer Mehrheit für die Gesetzesänderung. Ab Jänner 2026 sind volljährige und ärztlich für tauglich befundene Männer bis zum Alter von 29 Jahren verpflichtet, eine zweimonatige Grundausbildung zu absolvieren.
Verteidigungsminister Ivan Anusic erwähnte in seiner Begründung den russischen Angriffskrieg zwar nicht, sein Ressort hatte die Bemühungen um die Wiedereinführung der Wehrpflicht darum allerdings seit Ausbruch dieses Kriegs verstärkt. Kroatien wolle mit mehr Soldaten auch besser für „die zunehmenden Naturkatastrophen“ und sonstigen Krisen gerüstet sein, hieß es aus dem Verteidigungsministerium.
Jährlich 4000 Rekruten
Aus Glaubens- oder Gewissensgründen kann der Dienst verweigert werden, die Betroffenen müssen stattdessen Zivildienst leisten. Ausgenommen von der Wehrpflicht sind Priester, Mönche und Männer mit doppelter Staatsbürgerschaft, die in einem anderen Land einer Wehrpflicht nachkommen. Frauen steht der Militärdienst auf freiwilliger Basis offen. Medienberichten zufolge hofft Kroatiens Armee, jährlich 4000 Rekruten ausbilden zu können.
Während der militärischen Ausbildung bekommen die Rekruten einen Lohn von 1100 Euro netto im Monat. Sie sollen später auch bei der Anstellung im staatlichen Dienst bevorzugt werden. Wer sich der Wehrpflicht unerlaubt entzieht, muss mit einem Bußgeld von 250 bis 1320 Euro rechnen.
Kroatien ist seit 2009 Mitglied der NATO und hat die allgemeine Wehrpflicht 2008 suspendiert. Laut Verfassung hat jeder Kroate formal die Pflicht, sein Land zu verteidigen.
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