Sehr hohe Sparquote

Jungen Leuten ist Vorsorge besonders wichtig

Wirtschaft
22.10.2025 14:25

Österreichs Jugend zeigt starkes Finanzbewusstsein: Sparen, Anlegen und Investieren liegen voll im Trend. Das zeigt auch die neue Studie zum Thema Sparen der Erste Bank. Doch trotz wachsendem Interesse an Geldthemen sprechen nicht alle Zahlen für ein gutes Gefühl …

Junge Erwachsene sind weder spar- noch anlegemüde. Das geht aus der neuen Studie der Erste Bank der österreichischen Sparkassen zum 100. Jubiläum des Weltspartags am 31. Oktober hervor. 85 Prozent der Befragten zwischen 16 und 30 Jahren finden es wichtig, Geld zur Seite zu legen und liegen damit über dem bereits recht hohen Niveau der älteren Generationen.

Eigenverantwortung als Lifestyle
Grund dafür ist ein anderer Zugang: Die digital affine Jugend sieht Anlegen als Teil ihres Lifestyles, das zum Alltag dazugehört, interessiert sich stark für Finanzthemen und investiert gezielt, was übrig bleibt – für ihre eigene Unabhängigkeit. Dabei ist der Grundgedanke „Ich investiere, ich lege an“, im Gegensatz zu traditionelleren Sparern, die das Thema eher mit Verzicht in Verbindung setzen. Auch bei der Risikobereitschaft gibt es altersmäßige Unterschiede: Während 24 Prozent der Österreicher sich als risikobereit einschätzen, sind es unter den 16- bis 30-Jährigen bereits 39 Prozent. 

So legt die Jugend an
Die beliebtesten Produkte sind bei jungen Anlegern Aktien, ETFs und Investmentfonds am dritten Platz. Maximilian Clary und Aldringen, Privatkundenvorstand bei der Erste Bank, spricht davon, dass heute im Freundeskreis aktiv Anlagestrategien diskutiert würden. Das verändere die Art, wie über eigene Produkte informiert werden müsse.

Neobroker und Mitbewerber sieht die Erste Bank als Belebung des Markes und fühlt sich nicht bedroht – immerhin verzeichne der Finanzdienstleister im Vergleich zum Vorjahr 67 Prozent mehr Depoteröffnungen und über eine Milliarde Euro an Nettozuflüssen im Retailbereich in den ersten drei Quartalen im Jahr 2025 – ein Wachstum in einem bisher unbekannten Ausmaß. Der Privatkundenvorstand ergänzt: „Zwar wechseln manche Kunden zu anderen Anbietern, doch viele mit größerem Vermögen oder nach Erbschaften kehren wieder zurück – vor allem wegen des Serviceangebots.“

Österreich ist Sparmeister
Die Sparquote liegt bei den Österreichern weiterhin über dem Schnitt der Eurozone: Nach 13,6 Prozent im Jahr 2020 beträgt sie vorläufig 10,7 Prozent – in absoluten Zahlen rund 34 Milliarden Euro, weil die verfügbaren Einkommen gestiegen sind. Die meisten der Landsleute legen allerdings ohne konkretes Vorhaben und hauptsächlich für sich selbst Geld zur Seite.

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Ein gewisser Grundegoismus gehört bei der finanziellen Vorsorge ganz klar dazu, das empfehle ich primär auch allen Frauen.

Gerda Holzinger-Burgstaller, Vorstandsvorsitzende Erste Bank

Auch der monatliche Sparbetrag kletterte auf 320 Euro – was dabei auffällig ist: Die Zufriedenheit mit der Summe ist im Vergleich zu den Vorjahren gesunken. Das liege laut Erste-Bank-Chefin Gerda Holzinger-Burgstaller an der Unzufriedenheit an der allgemeinen Situation. Für die Mehrheit der Befragten ist Sparen vor allem mit dem Wunsch nach Sicherheit verbunden. Oft wird dabei ohne konkretes Ziel gespart, allein aus dem Bedürfnis heraus, finanziell für Unvorhergesehenes vorzusorgen – nicht für kurzfristigen Konsum, sondern als Absicherung. Das führe auch dazu, dass auffallend viele Menschen Bargeld zu Hause horten. Die Erste Bank spricht dabei von einem unterschätzten Wertverlust, denn allein in den letzten 20 Jahren gingen 40 Prozent des Geldes im Tresor durch die Inflation wertmäßig verloren. 

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