Eine Serie an Großbränden beschäftigt Kriminalermittler in der Kärntner Gemeinde Rennweg am Katschberg. Auch Brandstiftung können die Experten nicht ausschließen.
Fassungslosigkeit, das ist es, was im Rennweger Ortsteil Oberdorf herrscht, nachdem in nur einem halben Jahr drei Wirtschaftsgebäude abbrannten – wir haben berichtet.
Tiere fielen Flammen zum Opfer
Ende Mai gingen in der Nacht ein Stall und das angrenzende Wohnhaus einer Bauernfamilie in Flammen auf. Nicht alle Tiere konnten aus der Flammenhölle befreit werden. Einer Welle an Hilfsbereitschaft ist es wohl zu verdanken, dass sich der neue Stall schon kurz vor der Fertigstellung befindet. „Ziel war es, dass die Tiere im heurigen Winter wieder ein Dach über dem Kopf haben“, sagt Bürgermeister Franz Aschbacher zur „Krone“.
Zwei Brände in nur 72 Stunden
Doch mehr als sprachlos ist der Ort nach den jüngsten Bränden in der vergangenen Woche. In der Nacht auf Donnerstag brannte wieder ein Stallgebäude nieder. Und nur zwei Tage später, in der Nacht auf Sonntag, wurden die Einsatzkräfte abermals nach Oberdorf gerufen: Wieder stand ein Wirtschaftsgebäude in Flammen. Für Hühner und Schafe kam dieses Mal jede Hilfe zu spät.
„Da gefriert einem das Blut in den Adern“
„Es ist nicht mehr lustig. Wir können nichts behaupten, aber leider auch nichts mehr ausschließen“, betont der Gemeindechef. Mehr als bestürzt zeigen sich die Rennweger selbst: „Da gefriert einem das Blut in den Adern. Das kann doch alles kein Zufall mehr sein“, ist man beunruhigt.
Jetzt laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. „Es werden sämtliche Brandstellen untersucht, aufgrund der Lagerung diverser technischer Zündquellen“, bezeichnet Brandermittler Peter Isopp den Einsatz als schwierig. „Die beiden Brandruinen waren alte Gebäude, das Betreten ist nicht ungefährlich.“
Akribische Ermittlungsarbeit
Tonnen an Heu werden auseinandergenommen und davon erneut Proben entnommen. „Diese sollen zeigen, ob es sich nun tatsächlich um eine Heu-Selbstentzündung handelt oder nicht. Unabhängig davon ermitteln wir auch wegen Brandstiftung.“
Beim ersten Brand im Mai sind Ermittler von einem technischen Defekt an einem Auto ausgegangen. Doch auch da seien andere Ursachen jetzt nicht mehr auszuschließen. „Ob es Zusammenhänge gibt, können wir noch nicht sagen. Die Ermittlungen laufen und werden andauern. Wir warten auf die Probenergebnisse“, betont Isopp.
So groß der Schock über die drei Großbrände ist, so überwältigend ist auch der Zusammenhalt im Ort, wofür man mehr als dankbar ist.
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