Bis zu vier Stunden Stillstand auf Wiens Hauptverkehrsader: Nach dem Rekordstau vom Wochenende zeigt sich die ASFINAG überrascht und erklärt, warum die Vollbremsung unvermeidbar war – und warum Autofahrer im November trotzdem wieder zittern müssen.
Ein Sonntag, wie ihn die Wiener so schnell nicht vergessen werden: Zwischen Knoten Prater und St. Marx ging am Wochenende auf der Tangente nichts mehr. Nur ein Fahrstreifen war offen, die Blechlawine reichte kilometerweit zurück – teils bis zur A4. Stundenlanger Stillstand. „Ich habe hier noch nie so was erlebt“, schildert ein „Krone“-Kollege, der nach drei Stunden aufgab und entnervt umkehrte. Viele andere konnten das nicht. Familien, die am freien Tag nur eines taten: stehen.
Baustelle mit Ansage
Grund für das Verkehrschaos: Bauarbeiten auf der A23. Zwischen Sonntagmittag und Montagfrüh war wegen einer Generalsanierung nur eine Spur befahrbar. Beton aufreißen, fräsen, spritzen, asphaltieren – ein aufwendiger Eingriff. Doch warum das Ganze ausgerechnet am Wochenende, an dem viele aus dem Kurzurlaub zurückkehren?
„Baulich nicht anders möglich“
Bei der ASFINAG zeigt man nur bedingt Verständnis für die Aufregung. „Es war diesmal besonders umfangreich, weil wir auf eine Fahrspur verengen mussten. Das war baulich nicht anders möglich – wegen der A4-Zufahrt“, so ein Sprecher. „Das hatten wir bisher noch nie, und das wird es auch nicht mehr geben.“ Kritik an der Kommunikation weist man zurück. Man habe, heißt es von der ASFINAG, „am Donnerstag wirklich auf allen Kanälen rausgejagt, mit allem, was wir hatten.“ Trotzdem seien viele überrascht gewesen. Auch von einer Krisensitzung will man beim Baustellenbetreiber nichts wissen. „Das war eine Ente.“
Zwei weitere Termine bereits geplant
Für die kommenden Sanierungsetappen – voraussichtlich am 7. und 14. November – verspricht die ASFINAG Entspannung: „Mit derart massiven Verzögerungen rechnen wir nicht mehr.“ Die Planer wollen die kommenden Arbeiten erneut übers Wochenende legen – diesmal mit Bedacht. Und es seien auch die letzten beiden Termine für dieses Jahr – an den Advent-Wochenenden soll die Tangente auf jeden Fall frei bleiben.
Arbeiten mit Wettervorbehalt
„Wir wollten nicht den Rückreiseverkehr aus der SCS am Samstag blockieren. Am Sonntag kommen halt die Leute aus dem Urlaub zurück, aber irgendwann müssen wir es machen.“ Bei Schlechtwetter könne sich alles noch verschieben, betont die ASFINAG aber. Asphalt braucht schließlich Zeit zum Aushärten und die nötigen Markierungsarbeiten sind bei Regen ebenfalls nicht möglich. „Konkret müssen wir immer die Wettervorhersage fürs Wochenende am Donnerstag abwarten.“
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