Ex-Frau getötet
30 Jahre Haft für Franzosen in Prozess ohne Leiche
Weil er seine Ex-Frau getötet haben soll, ist ein Mann in Südfrankreich zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. In dem Prozess gab es weder eine Leiche noch Zeuginnen und Zeugen oder ein Geständnis. Der Vermisstenfall der Krankenschwester ist einer der berühmtesten der vergangenen Jahre.
Bis zuletzt hat der Angeklagte seine Unschuld beteuert. „Ich möchte betonen, dass ich Delphine absolut nichts angetan habe“, sagte der heute 38-Jährige. Seine Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert, die Anklage auf 30 Jahre Haft. Letzterem kam das Gericht im südfranzösischen Albi nach, da es die Richterinnen und Richter anhand von Indizien als erwiesen sahen, dass der Mann seine Ex-Frau vor knapp fünf Jahren getötet hat.
Wie berichtet, war die damals 33-jährige Krankenschwester in einer Dezembernacht 2020 spurlos verschwunden. Kurz nach 4 Uhr meldete der Mann sie als vermisst. Die beiden befanden sich zu dem Zeitpunkt in der Scheidungsphase und haben zwei Kinder miteinander. Die Ermittlerinnen und Ermittler suchten mit großem Aufwand nach der Frau – doch vergeblich.
Wegen Ungereimtheiten geriet der Mann ein halbes Jahr später ins Visier der Fahnderinnen und Fahnder. Ihn belastet etwa, dass zwei Nachbarinnen angaben, in der Nacht die Schreie einer Frau gehört zu haben. Bekannte erzählten von Drohungen, die er gegenüber der 33-Jährigen ausgesprochen haben soll. Darüber hinaus sagten ein ehemaliger Mithäftling und eine zwischenzeitliche Freundin des Mannes, dass er davon gesprochen habe, seine Ex-Frau getötet zu haben.
Die Anwältinnen und Anwälte der Familie der verschwundenen Frau appellierten am Freitag an den Verurteilten, dass er sagen solle, wo sich der Leichnam befinde. Dies sei für die Angehörigen wichtig, um die Trauer zu bewältigen.
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