Das Land Salzburg spart. Und dabei schreckt es auch vor Kürzungen bei den Kindergärten nicht zurück. Das stößt den Ortschefs sauer auf. Und darüber hinaus werden vor allem die Eltern trotz einst versprochenem „Gratis-Kindergarten“ bald zum Handkuss kommen ...
Marlene Svazek (FPÖ) kürzt als ressortzuständige Landesvize die Kinderbetreuungszuschüsse. Was Wilfried Haslauer als Wahlzuckerl noch den „Gratis-Kindergarten“ nannte, wird bald Geschichte sein. Statt 113 Euro bekommen die Gemeinden pro Kindergartenkind (über 3 Jahre) nur mehr 100 Euro pro Kind pro Monat. Bei den Krabbelgruppen-Kindern werden die Zahlungen komplett gestrichen. Es waren bisher zwischen 20 und 40 Euro je Krabbler.
Entweder kostet die Betreuung mehr oder die Qualität leidet – beides wollen wir definitiv nicht.
Manfred Sampl, Ortschef St. Michael (ÖVP)
Bild: Roittner Felix
In Hallein etwa werden 1000 Kindergartenkinder betreut. Die Kürzung alleine würde rund 150.000 Euro pro Jahr betragen. Die Gemeinde wird sich das nicht leisten können, hat die Stadt verkündet. Kurzum: Die Eltern müssen wieder zur Kasse gebeten werden.
Ich sehe das nicht ein. Bei Prestigeprojekten haut man das Geld beim Fenster raus und bei den Kleinen wird gekürzt.
Alexander Stangassinger, Stadtchef Hallein (SPÖ)
Bild: STGHA
Kindergärten werden für Salzburger teurer
St. Michaels Bürgermeister, Manfred Sampl (ÖVP), stößt sich an der Kommunikation vorab. „Wir waren sehr überrascht, dass ohne mit uns zu sprechen, diese Kürzung angekündigt wurde.“ Schließlich seien Land und Gemeinden Partner in der Kinderbetreuung.
Auf die Reduktion angesprochen sagt er: „Das bedeutet entweder, dass die Betreuung mehr kostet oder die Qualität darunter leidet – beides wollen wir definitiv nicht.“ Er wird sich demnächst mit allen Beteiligten und Fraktionen im Ort zusammensetzen und überlegen, wie man damit umgeht.
Das tut uns schon weh. Ich denke nicht, dass das fair ist, die Kosten auf die Gemeinden umzuwälzen.
Gabriella Gehmacher-Leitner, Bürgermeisterin von Anif, (Liste KRÜ)
Bild: Andreas Tröster
In seiner Funktion als Gemeindeverbandspräsident unterstreicht Sampl: „Die Gemeinden werden das nicht abfangen können.“
Deutlicher wird hier Halleins Stadtchef Alexander Stangassinger (SPÖ): „Ich sehe das nicht ein, dass die Gemeinden alles abfedern müssen, was Land und Bund streichen. Bei Prestigeprojekten haut man das Geld beim Fenster raus und bei den Kleinen wird gekürzt.“
Selbes Bild in Anif: Dort sagt Ortschefin Gabriella Gehmacher-Leitner (KRÜ): „Das tut uns schon weh. Ich denke nicht, dass das fair ist, die Kosten auf die Gemeinden umzuwälzen. Wir brauchen diese Zuschüsse. Wir müssen schauen, wie wir damit umgehen.“
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.