Bürgermeister sauer

Sparkurs bei Kleinsten im Land empört Ortschefs

Salzburg
17.10.2025 07:00

Das Land Salzburg spart. Und dabei schreckt es auch vor Kürzungen bei den Kindergärten nicht zurück. Das stößt den Ortschefs sauer auf. Und darüber hinaus werden vor allem die Eltern trotz einst versprochenem „Gratis-Kindergarten“ bald zum Handkuss kommen ...

Marlene Svazek (FPÖ) kürzt als ressortzuständige Landesvize die Kinderbetreuungszuschüsse. Was Wilfried Haslauer als Wahlzuckerl noch den „Gratis-Kindergarten“ nannte, wird bald Geschichte sein. Statt 113 Euro bekommen die Gemeinden pro Kindergartenkind (über 3 Jahre) nur mehr 100 Euro pro Kind pro Monat. Bei den Krabbelgruppen-Kindern werden die Zahlungen komplett gestrichen. Es waren bisher zwischen 20 und 40 Euro je Krabbler.

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Entweder kostet die Betreuung mehr oder die Qualität leidet – beides wollen wir definitiv nicht. 

Manfred Sampl, Ortschef St. Michael (ÖVP)

In Hallein etwa werden 1000 Kindergartenkinder betreut. Die Kürzung alleine würde rund 150.000 Euro pro Jahr betragen. Die Gemeinde wird sich das nicht leisten können, hat die Stadt verkündet. Kurzum: Die Eltern müssen wieder zur Kasse gebeten werden.

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Ich sehe das nicht ein. Bei Prestigeprojekten haut man das Geld beim Fenster raus und bei den Kleinen wird gekürzt. 

Alexander Stangassinger, Stadtchef Hallein (SPÖ)

Kindergärten werden für Salzburger teurer
St. Michaels Bürgermeister, Manfred Sampl (ÖVP), stößt sich an der Kommunikation vorab. „Wir waren sehr überrascht, dass ohne mit uns zu sprechen, diese Kürzung angekündigt wurde.“ Schließlich seien Land und Gemeinden Partner in der Kinderbetreuung.

Auf die Reduktion angesprochen sagt er: „Das bedeutet entweder, dass die Betreuung mehr kostet oder die Qualität darunter leidet – beides wollen wir definitiv nicht.“ Er wird sich demnächst mit allen Beteiligten und Fraktionen im Ort zusammensetzen und überlegen, wie man damit umgeht.

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Das tut uns schon weh. Ich denke nicht, dass das fair ist, die Kosten auf die Gemeinden umzuwälzen. 

Gabriella Gehmacher-Leitner, Bürgermeisterin von Anif, (Liste KRÜ)

In seiner Funktion als Gemeindeverbandspräsident unterstreicht Sampl: „Die Gemeinden werden das nicht abfangen können.“

Deutlicher wird hier Halleins Stadtchef Alexander Stangassinger (SPÖ): „Ich sehe das nicht ein, dass die Gemeinden alles abfedern müssen, was Land und Bund streichen. Bei Prestigeprojekten haut man das Geld beim Fenster raus und bei den Kleinen wird gekürzt.“

Selbes Bild in Anif: Dort sagt Ortschefin Gabriella Gehmacher-Leitner (KRÜ): „Das tut uns schon weh. Ich denke nicht, dass das fair ist, die Kosten auf die Gemeinden umzuwälzen. Wir brauchen diese Zuschüsse. Wir müssen schauen, wie wir damit umgehen.“ 

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