„Mehrere Anomalien“

Endbericht zu Titan: Darum implodierte Tauchboot

Ausland
16.10.2025 10:57

Mehr als zwei Jahre nach dem tödlichen Unglück des Tiefseetauchboots Titan ist der Abschlussbericht der US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB da. Das Fazit: Fehlerhafte Ingenieurarbeit führte zur Implosion der Titan, die mit fünf Menschen an Bord auf dem Weg zum Wrack der Titanic war.

Der Druckbehälter aus Kohlefaserverbundwerkstoff habe „mehrere Anomalien“ aufgewiesen und „die notwendigen Festigkeits- sowie Haltbarkeitsanforderungen nicht erfüllt“, heißt es in dem Bericht. Die Unglücksursache sei somit mangelhafte Ingenieurarbeit, so die Behörde. Außerdem habe es die Betreiberfirma OceanGate verabsäumt, das Tauchboot ausreichend zu testen. Dadurch habe sie keine verlässlichen Erkenntnisse über die tatsächliche Belastbarkeit des Bootes gehabt.

Suche hätte schneller verlaufen können
Nachdem der Kontakt zur Titan im Juni 2023 abgebrochen war, hatte die Suche danach mehrere Tage gedauert. Dem Abschlussbericht zufolge hätte das Tauchboot wohl schneller gefunden werden können, wenn sich OceanGate an Standardrichtlinien für Notfallmaßnahmen gehalten hätte. Das hätte nicht nur Zeit, sondern auch Ressourcen gespart. Eine Rettung wäre aber auch in diesem Fall nicht möglich gewesen. Denn die Titan war schon bald nach dem Start implodiert. Alle fünf Insassen kamen dabei ums Leben.

Bereits im August hatte die US-Küstenwache einen eigenen Bericht veröffentlicht, in dem sie zu ähnlichen Ergebnissen kam. Demnach hätte die Implosion verhindert werden können, wenn es nicht eklatante Mängel an der Konstruktion und mehr Tests gegeben hätte.

Nasses Grab nahe der Titanic
Das Tauchboot war im Juni 2023 verschollen, nachdem es zu einer Erkundungstour des Titanic-Wracks aufgebrochen war. Die US-Küstenwache hatte mit Hilfe vor allem kanadischer Kräfte rund 700 Kilometer südlich von Neufundland eine großangelegte Suche gestartet. Tage nach dem Verschwinden entdeckte ein Tauchroboter dann knapp 500 Meter vom Titanic-Wrack entfernt die Trümmer des implodierten Bootes.

An Bord der Titan waren der französische Wissenschafter Paul-Henri Nargeolet (77), der britische Abenteurer Hamish Harding (58), der britisch-pakistanische Unternehmensberater Shahzada Dawood (48) und dessen 19-jähriger Sohn Suleman sowie der Oceangate-Chef Stockton Rush (61). Nach dem Unglück stellte Oceangate im Juli 2023 den Betrieb ein.

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