Der Rewe-Konzern bringt sich in Stellung für die Übernahme von Unimarkt-Standorten. Dabei dürfte es vor allem um die Umwandlung in Adeg-, in manchen Fällen auch Penny- und Billa-Filialen gehen. Wie viele Geschäfte man übernehmen möchte, wollte Rewe-Österreich-Chef Marcel Haraszti noch nicht verraten. Er lässt aber großes Interesse erkennen, den Marktanteil in Oberösterreich zu erhöhen.
Unimarkt hat seine gut 90 Standorte, wie berichtet, dem Mitbewerb zum Kauf angeboten und würde die Transaktionen gerne bis Jahresende über die Bühne bringen. Aufgrund der Marktkonzentration im österreichischen Lebensmittelhandel ist davon auszugehen, dass die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) genau prüfen wird. Ob aus seiner Sicht in dieser kurzen Zeit ein nahtloser Übergang zu schaffen ist, lässt Haraszti offen. „Das hängt nicht von uns ab, da gibt es viele Player, die diesen Prozess mitentscheiden“, sagt er. „Ende des Jahres ist sicherlich sportlich, aber nicht unrealistisch“, es könnte sich theoretisch aber auch noch länger ziehen - „und es ist natürlich auch wichtig, dass die Kaufleute Mitsprache haben“. Hinzuzufügen ist, dass auch Spar, Lidl und Hofer bereits Interesse an Standorten signalisiert haben.
Oberösterreich für Rewe attraktives Terrain
Oberösterreich, wo sich rund die Hälfte der Unimarkt-Filialen befindet, ist für den Rewe-Konzern ein attraktives Terrain. Denn man habe hier im Vergleich zu anderen Bundesländern noch einen eher geringen Marktanteil. „Es würde uns freuen, hier besser vertreten zu sein“, so Haraszti. Österreichweit hat Rewe derzeit mit Billa, Billa Plus, Penny und Adeg rund ein Drittel Marktanteil im Lebensmittelhandel.
Primär würde er eine Zukunft für Unimarkt-Filialen als Adeg-Geschäfte sehen, weil das „ländliche Kaufmannsmodell“ ähnlich sei, aber auch Billa-Filialen oder Standorte des Diskonters Penny seien möglich. „Für Penny wäre das ein guter Einstieg. Penny hat aktuell nur 46 Filialen in Oberösterreich.“ Dass aus einzelnen Unimärkten Bipa-Filialen werden, sei nicht ausgeschlossen, aber eher unwahrscheinlich, ebenso bei Billa Plus.
Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben
Generell sieht Haraszti Unimarkt und Rewe als sehr kompatibel an: „Wir sind ja eine Genossenschaft in unserer DNA. Unsere Eigentümer sind die Kaufleute in Deutschland. Auch Unimarkt hat viele Kaufleute“, sagt er. „Wir wollen, dass die Unimarkt-Standorte weitergeführt werden, um die Zukunft der Lebensmittelversorgung in Oberösterreich sicherzustellen“, verweist er darauf, dass viele Gemeinden – bundesweit sind es 580 – keinen eigenen Nahversorger mehr haben, Tendenz steigend.
Und Haraszti versichert, man wolle den Unimarkt-Mitarbeitenden „einen sicheren Arbeitsplatz“ bieten. „Wir sind ja auch darauf aus, dass wir mit Adeg und Billa aufgrund der Marke dann mehr Umsatz machen. Da werden tendenziell mehr Arbeitsplätze geschaffen.“ Er will aber auch Mitarbeitende von Standorten, „die wir nicht bekommen oder die geschlossen werden“ ansprechen, „wir freuen uns über jede Bewerbung.“
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