Kritik an Rettung

Länder-Streit: Ungarn versöhnt sich mit Doskozil

Burgenland
09.10.2025 06:00

Ungerechtfertigter Kritik an Burgenlands Rettungswesen folgt eine Entschuldigung und der Wunsch nach enger Kooperation. Die Interessen der Patienten sollen verfolgt werden.

Politische Herzrhythmusstörungen hatte vor einem Monat Ungarns Staatssekretär für Gesundheitswesen, Péter Takács, mit grenzüberschreitenden Untergriffen gegen das burgenländische Rettungswesen in Österreich ausgelöst. Im Hinblick auf eine länderübergreifende Versorgung von Notfallpatienten hatte Takács – wie berichtet – in einem Podcast behauptet, das Burgenland müsse sein System erst auf das ungarische Niveau anheben.

Schlechte Ausstattung der Rettungswagen, fehlende GPS-Systeme und keine zentrale Leitstelle waren unter anderem die Kritikpunkte. Takács’ Aussagen wurden als Provokation empfunden. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil war bestürzt.

„Bestens aufgestellt“
Seine Diagnose: „Inakzeptabel!“ Um die vielen engagierten Einsatzkräfte und das hochqualitative Rettungswesen in Schutz zu nehmen, hatte Doskozil in einem offenen Brief an Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán um Klarstellung gebeten. „Grenzüberschreitende Zusammenarbeit braucht Respekt, keine Falschbehauptungen“, merkte der Landeshauptmann an. Der Samariterbund und das Rote Kreuz wehrten die Kritik ebenfalls ab: „Wir sind bestens aufgestellt, technisch auf Top-Niveau und hochprofessionell organisiert.“

Entschuldigung aus Ungarn
Jetzt flatterte eine Entschuldigung aus Ungarn ins Landhaus in Eisenstadt. Mit Verweis auf Ministerpräsident Orbán zieht Staatssekretär Takács seine Aussagen über das burgenländische Rettungswesen zurück. Im Hinblick auf die vergangenen Jahre seien ihm offenbar „keine adäquaten Informationen über die Entwicklung des Rettungssystems im Burgenland“ zur Verfügung gestanden, schreibt er.

„Ungarns Regierung misst der Zusammenarbeit unserer Länder im Gesundheitsbereich eine herausragende Bedeutung bei und schätzt die gemeinsamen Anstrengungen sehr. Ich bin der festen Überzeugung, unsere Kollegen im Rettungsdienst verdienen besonderen Respekt für die heldenhafte Arbeit, die sie unter schwierigen Umständen zum Wohle ihrer Gemeinden leisten“, ist zu lesen.

Interessen der Patienten stehen im Mittelpunkt
„Ein versöhnlicher Schlusspunkt“, erklärt Doskozil: „Wir freuen uns, dass die hohe Qualität des Rettungswesens und der Einsatz der Mitarbeiter jetzt auch von Ungarn anerkannt wird.“ Jetzt schaut der Landeshauptmann nach vorne. Takács: „Wir werden die Interessen der Patienten in beiden Ländern bestmöglich vertreten.“ 

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt