Top und Flop

Rekorderträge bei Kürbisernte, Desaster bei Rüben

Burgenland
09.10.2025 07:00

In Österreich werden jedes Jahr rund 38.000 Hektar Kürbis angebaut – davon allein 57 Prozent in Niederösterreich und 30 Prozent in der Steiermark. Doch auch das Burgenland hat seine Anbauflächen vergrößert und darf sich nun über eine erfolgreiche Ernte freuen.   

Die Kürbisernte im Burgenland ist zum Großteil abgeschlossen. Im Bezirk Oberwart fiel sie heuer ertragsmäßig so gut wie noch nie aus. Wurden bisher zwischen 600 und 800 Kilogramm pro Hektar geerntet, waren es heuer zwischen 1000 und 1200 Kilogramm pro Hektar. 

In den Bezirken Güssing und Jennersdorf sieht die Sache schon anders aus. Von Spitzenerträgen mit 1000 Kilogramm pro Hektar bis hin zu ganz mageren Ausbeuten mit gerade einmal 100 Kilogramm pro Hektar ist diese Saison alles dabei. Grund dafür sind nicht nur die Klimawandel bedingte Trockenheit und der viele Regen, sondern auch die unterschiedlichen Bodenverhältnisse. 

Blick auf ein Kürbisfeld: Die Ertragsunterschiede sind auf Wetter und Boden zurückzuführen.
Blick auf ein Kürbisfeld: Die Ertragsunterschiede sind auf Wetter und Boden zurückzuführen.(Bild: Reinhard Judt)
Im Burgenland wird Kürbis als Zier- und Speisekürbis angebaut. Auch der Ölkürbis spielt eine ...
Im Burgenland wird Kürbis als Zier- und Speisekürbis angebaut. Auch der Ölkürbis spielt eine große Rolle.(Bild: Reinhard Judt)

„Der Flächenzuwachs beim Kürbisanbau von 50 Hektar bzw. 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr zeigt, dass die burgenländischen Bauern auf Kulturen setzen, die mit Trockenheit gut zurechtkommen. Besonders erfreulich ist, dass unsere Kürbiskernöle bei Prämierungen immer erfolgreich sind und zur regionalen Wertschöpfung und Identität beitragen“, freut sich Landwirtschaftskammerpräsident Nikolaus Berlakovich. 

Schwierige Situation für Rübenbauern
Weniger erfreulich: die Zuckerrüben. Das Freihandelsabkommen, das bis Juni 2025 einen zollfreien Import von jährlich 263.000 Tonnen ukrainischen Zuckers ermöglichte, hat nämlich dazu geführt, dass durch den Preisverfall in Österreich eine Zuckerfabrik geschlossen werden musste. Aber auch EU-weit wurden mehrere Produktionsstandorte geschlossen. Darüber hinaus wird in Österreich inzwischen jährlich um zehn Kilogramm weniger Zucker konsumiert als noch vor 25 Jahren. 

Die Zuckerrübe ist eine anspruchsvolle Kulturpflanze. Sie reagiert empfindlich auf klimatische ...
Die Zuckerrübe ist eine anspruchsvolle Kulturpflanze. Sie reagiert empfindlich auf klimatische Veränderungen.(Bild: Reinhard Judt)

Faire Bedingungen schaffen
Aufgrund der schlechten Marktlage wurde die Anbaufläche im Burgenland von 3000 Hektar auf 1800 Hektar reduziert – also fast um die Hälfte. Die aktuellen Preisaussichten seien niederschmetternd, sagt Berlakovich. „Rübenbauern erleben gerade unruhige Zeiten. Die Frustration ist groß. Unsere Betriebe brauchen daher wieder faire und stabile Rahmenbedingungen, damit sich die Bewirtschaftung lohnt. Ist das nicht der Fall, sind die heimischen Bauern nicht wettbewerbsfähig und es wird Ware aus dem Ausland importiert.“ Das könne nicht im Sinn des Klimaschutzes sein.

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