Zwei Bootshütten aus dem Jahr 1969 lösen im sonst so beschaulichen Gmunden einen gehörigen Wirbel aus. Bürgermeister Stefan Krapf wollte während eines laufenden Gerichtsprozesses Schwarzbauten legalisieren. Das könnte für den Ortschef nun zum Boomerang werden.
Knapp elf Jahre nach seiner Angelobung ist der Gmundner Bürgermeister Stefan Krapf (VP) gehörig unter Druck geraten. Wie berichtet, hat das Landesverwaltungsgericht das Ansuchen des Stadtchefs für eine nachträgliche Legalisierung von zwei Bootshütten am Traunsee abgewiesen. Was nach einem simplen Patzer klingt, entpuppt sich als brisante Causa.
Antrag während Prozess
Krapf stellte den Antrag während eines laufenden Strafverfahrens. Ein Konsortium saß auf der Anklagebank, weil es eine ältere Dame beim Kauf eines Gebäudes und der zwei Bootshütten über den Tisch gezogen haben soll. Die Beschuldigten begründeten den niedrigen Preis u. a. mit dem geringen Wert der Schwarzbauten und den drohenden Abrisskosten.
Nun droht eine Klage
Der Kauf musste rückabgewickelt werden. Etliche Personen wurden erstinstanzlich verurteilt, sie legten Einsprüche ein – es gilt die Unschuldsvermutung. Wären die Hütten legalisiert worden, wäre das Strafausmaß höher ausgefallen. Pikantes Detail: Der Anwalt der Dame hat auch schon die Stadt und Krapf juristisch vertreten. Weniger gut dürfte das Verhältnis zu den erstinstanzlich Verurteilten sein. Von ihnen blüht Krapf womöglich eine Klage wegen Amtsmissbrauchs. Der Bürgermeister kündigt indes seinerseits die Prüfung weiterer juristischer Schritte an.
Auf Facebook stellte er klar: „Als Bürgermeister hatte ich zwei Möglichkeiten. Abriss oder Legalisierung. Vonseiten der Stadt sind wir der Ansicht, dass die Voraussetzungen für eine Landwirtschafts- und Forstnutzung der Hütten gegeben sind.“
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.