Bauen in Vorarlberg:

Bauwirtschaft fordert faire Auftragsvergaben

Vorarlberg
06.10.2025 16:17

Simon Lehninger übernimmt den Vorarlberger Landesvorsitz der Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) und hat gleich klare Forderungen formuliert: „Schluss mit Billigstbieter-Prinzip im Bau!“

Die Bauwirtschaft in Vorarlberg befindet sich derzeit bekanntlich in einer schwierigen Phase. Steigende Kosten und eine rückläufige Nachfrage stellen die Branche vor große Herausforderungen, die Unsicherheit ist allgegenwärtig. Simon Lehninger, der am Montag als Nachfolger des pensionierten Gerd Oprießnig zum neuen Landesvorsitzenden der Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) gewählt worden ist, sieht angesichts dieser unbefriedigenden Gemengelage dringenden Handlungsbedarf.

Ein besonderer Dorn im Auge ist ihm die Vergabepraxis bei öffentlichen Aufträgen. Zwar würden Bund, Land und Gemeinden Milliarden in Infrastruktur und Wohnbau investieren, allerdings kämen bei der Vergabe allzu oft die günstigsten Anbieter zum Zug – mit fatalen Folgen für Beschäftigte, Qualität und regionale Wertschöpfung. „Öffentliche Hand bedeutet öffentliche Verantwortung. Wer mit Steuergeld baut, darf nicht zum Lohndumping beitragen“, spricht Lehninger Klartext.

Bestbieter statt Billigstbieter
Die GBH fordert deshalb eine klare Abkehr vom Billigstbieterprinzip und ein konsequentes Bekenntnis zum Bestbieterkonzept. Dabei sollen nicht nur die Höhe des Angebots, sondern auch Kriterien wie faire Löhne, Ausbildung, Sicherheit, Nachhaltigkeit und Beschäftigung im Inland stärker berücksichtigt werden. Nur so lasse sich verhindern, dass Aufträge an Unternehmen gehen, die mit Dumpingpreisen kalkulieren.

Ein weiteres zentrales Anliegen ist die Stärkung der regionalen Betriebe. Allein das Land Vorarlberg hat für die nächsten Jahre rund 190 Millionen Euro für Hoch- und Straßenbauprojekte eingeplant. Aus Sicht der GBH muss dieses Geld so eingesetzt werden, dass es direkt in der Region wirkt und Arbeitsplätze vor Ort sichert. „Es kann nicht sein, dass Millionen an Steuergeld ins Ausland abfließen, während heimische Firmen um Aufträge kämpfen“, betont Lehninger.

Porträt von Vorarlberg-Krone
Vorarlberg-Krone
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