Gaza-Krieg

Festwochen-Intendant Rau ruft zum „Widerstand“ auf

Wien
04.10.2025 11:16

Der Wiener Festwochen-Intendant Milo Rau hat in einem offenen Brief „zum Widerstand gegen die Kriegsverbrechen in Gaza“ aufgerufen. „Wir müssen sagen, was wir denken. Wir müssen unsere Aufmerksamkeit auf das lenken, was draußen geschieht, in der Welt. Und wir müssen aufhören, darüber zu schweigen“, schrieb er.

Menschlichkeit habe nur eine Seite. „Über Gaza zu reden bedeutet, die Verbrechen des israelischen Militärs genauso zu verurteilen wie die Verbrechen der Hamas. Wenn wir jetzt nicht handeln, wenn wir weiterhin schweigen, werden wir nicht nur zu Mitschuldigen. Wir zerstören nicht nur unsere Menschlichkeit, sondern auch unsere Freiheit und, früher oder später, den Frieden (...)“, heißt es in dem Schreiben. Rau hat es anlässlich der Endproben des von ihm inszenierten Stücks „Der Brief“ in Rom verfasst. Es richtet sich an die Theaterleitung, aber auch an andere Kunst- und Kulturschaffende.

Mit der Diskussion um Begriffe wie den Völkermord verliere man nur Zeit. „Als würden wir uns in einem akademischen Seminar befinden, als würde nicht in jeder Minute, da Sie diesen Brief lesen, Menschen in Gaza sterben. An Bomben, an Hunger, an Krankheit“, schrieb der Wiener Festwochen-Intendant. Österreich, Deutschland und Italien hätten kein Recht zu schweigen. „Wir sind die drei Nationen des klassischen Faschismus. Wir haben vor nicht langer Zeit einen Völkermord geplant und ausgeführt, den Genozid an den europäischen Juden und Jüdinnen, den schrecklichsten Völkermord aller Zeiten. Wir haben schon damals geschwiegen und einfach weitergemacht.“

Generalstreik in Italien
Der offene Brief wurde auf einigen europäischen Medienseiten, aber nicht im deutschsprachigen Raum veröffentlicht. Am Freitag war in Italien ein landesweiter Generalstreik nach dem erneuten Stopp der Gaza-Hilfsflotte in Israel ausgerufen worden. Viele Schulen blieben geschlossen, zahlreiche Züge fielen aus oder waren zum Teil stundenlang verspätet. Auch mehrere Inlandsflüge wurden gestrichen. Demonstrierende blockierten den Zugang zu den Häfen Livorno und Genua, organisierten Sitzstreiks und Besetzungen von Schulen und Universitäten.

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