Krumpendorf tobt:

Empörung wegen Schließung der Bahnübergänge

Kärnten
02.10.2025 20:00

Helle Empörung in Krumpendorf, wo die ÖBB drei Bahnübergänge auflassen und zwei umbauen wollen. Bei der Gemeinderatssitzung ging der Saal über, viele Kritiker kamen zu Wort. Letztlich stimmte der Gemeinderat klar gegen die ÖBB-Pläne. Das kann der Gemeinde jetzt viel Geld kosten.

In Kärnten wurden in den vergangenen Jahren 27 von 307 Eisenbahn-Kreuzungen geschlossen, aktuell ist Krumpendorf besonders betroffen. In der Wörthersee-Gemeinde sollen nämlich drei der fünf Übergänge (Gut Walterskirchen, Bad-Stich-Straße, Schlossallee) verschwinden oder in Fußgänger-Unterführungen umgebaut werden. Damit wären ganze Siedlungen vom Ortszentrum abgeschnitten.

Die ÖBB will viele Bahnübergänge in Krumpendorf schließen.
Die ÖBB will viele Bahnübergänge in Krumpendorf schließen.(Bild: zvg)

Dienstag wurde das Thema im Gemeinderat behandelt. Und der Saal ging über, 120 Bürger waren dabei. Die Empörung ist groß, viele Kritiker wetterten gegen die ÖBB. Daniela Thaler (BVP) sprach von einer Husch-Pfusch-Aktion. FP-Gemeinderat Markus Steindl: „Bürger wurden über die ÖBB-Pläne nicht informiert. So ein Projekt kann nicht im stillen Kämmerlein diskutiert werden.“ Der Gemeinderat sprach sich daher mit den Stimmen von SP, FP, VP und Grünen klar gegen die Schließungen aus.

Schwerverkehr durch die Kochstraße?
ÖBB-Pressesprecherin Rosanna Zernatto-Peschel wundert sich über die Unwissenheit der Bevölkerung, weil mit Ortschef Gernot Bürger bereits seit 2021 verhandelt werde. „Wir haben für die Sanierungen sechs Millionen Euro bereitgestellt. Es wurden unterschiedliche Varianten für Ersatzlösungen zur Auflassung von fünf Eisenbahnkreuzungen in Krumpendorf ausgearbeitet. Seitens der ÖBB wurde viel Vorarbeit geleistet.“

3600 Einwohner leben in Krumpendorf südlich der Eisenbahn, auch alle Strandbäder liegen dort. Steindl: „Der motorisierte Verkehr soll nach der Sanierung nur noch über die Kochstraße laufen, alle Schwertransporter und Busse dort durchrollen. Das kann nicht funktionieren.“

Bürger werden künftig eingebunden
Im Ortsteil „Am Föhrenwald“ werden Unterschriften gesammelt. „Wir werden einen Antrag für die Errichtung eines Geh- und Radweges einbringen, damit die Bevölkerung eine bessere Anbindung und Erreichbarkeit ins Ortszentrum bekommt“, sagt Steindl.

Ortschef Bürger: „Wir haben einen Abänderungsantrag an die ÖBB übermittelt. Bei der Lösung soll die Bevölkerung eingebunden werden und sie erfordert eine hohe Zustimmung im Gemeinderat.“

Frist endet im Dezember
Die ÖBB drücken aufs Tempo. „Jetzt gilt es, die Beschlüsse sowie des Abänderungsantrags der Gemeinde zu prüfen. Es wird kurz- und langfristig zu wesentlich höheren Kosten für die Gemeinde führen. Die Frist für die Umsetzung des Bescheides der Eisenbahnbehörde endet im Dezember“, sagt Rosanna Zernatto-Peschel.

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