Umweltzeichen verloren

Parlamentsrestaurant: Einkauf zu wenig nachhaltig

Österreich
01.10.2025 12:26

Das Restaurant „Kelsen“ im Parlament in Wien hat das Österreichische Umweltzeichen verloren und damit auch die Vorgaben des Hohen Hauses nicht eingehalten. Das Restaurant sprach in einer Stellungnahme von einzelnen Unregelmäßigkeiten, man arbeite an der Rezertifizierung. 

Rechnungen sollen belegen, dass im Großhandel erworbene Produkte nicht den entsprechenden Richtlinien entsprochen hätten. So soll mit Goldbrassenfilets aus der Türkei, Zander aus Kasachstan, Garnelen aus Bangladesch, Tafelspitz aus den Niederlanden oder Frühlingsrollen aus China gegen die Vorgabe von Regionalität und Bioqualität verstoßen worden sein, berichtet der „Falter“. Für den mutmaßlichen Richtlinienverstoß droht eine Strafe von 5000 Euro.

„Ob eine bewusste Nichteinhaltung vorliegt, wird geprüft“, hieß es aus der Parlamentsdirektion, die sich im Austausch mit dem „Kelsen“ und den Verantwortlichen für das Umweltzeichen befindet. Es wird vom Landwirtschaftsministerium vergeben, die Abwicklung läuft über den Verein für Konsumenteninformation.

„Nicht die tägliche Einkaufspraxis“
In einer schriftlichen Stellungnahme des Restaurants hieß es, man nehme die Vorwürfe sehr ernst. Die genannten Fälle beträfen einzelne Produkte, konkret 1,8 Prozent des Wareneinsatzes, und spiegelten nicht die tägliche Einkaufspraxis wider. Maßnahmen zur Korrektur seien bereits umgesetzt worden.

Die betroffenen Produkte habe man aus dem Angebot entfernt, strenge interne Beschaffungskontrollen eingeführt, eine Nachhaltigkeitsschulung abgehalten und ein verbindliches Regelwerk erstellt.

„Kelsen“ will Zertifikat zurück
Einer neuerlichen Prüfung für die Rezertifizierung des Österreichischen Umweltzeichens blicke man zuversichtlich entgegen, hieß es abschließend. Eine rasche Anhebung des Bioanteils sei ebenfalls angestrebt und befinde sich in Umsetzung.

Mit den Käferbohnen-Falafel hatte es 2023 Probleme gegeben im Restaurant des Parlaments.
Mit den Käferbohnen-Falafel hatte es 2023 Probleme gegeben im Restaurant des Parlaments.(Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)

Das „Kelsen“ war schon einmal negativ aufgefallen. Im Sommer 2023 klagten mehrere Gäste nach dem Verzehr eines Käferbohnengerichts über Magen- und Darmprobleme. Vermutet wurde damals kein Hygieneproblem, sondern ein Fehler bei der Zubereitung von Käferbohnen-Falafel. Die Bohnen enthalten den giftigen Inhaltsstoff Phasin, der ausgekocht werden muss.

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