Trotz Begnadigung

„Kapitol-Schamane“ verklagt seinen Ex-Helden Trump

Ausland
30.09.2025 16:52

Jacob Chansley, der durch den Sturm aufs Kapitol 2021 weltweite Berühmtheit erlangte, verklagt nun ausgerechnet US-Präsident Donald Trump – für den er zuvor noch in den Protest zog. Darüber hinaus erklärt er sich selbst zum rechtmäßigen Präsidenten und erhebt bizarre Vorwürfe.

Chansley, in den USA berüchtigt als „QAnon Shaman“ wegen seines Auftritts im gehörnten Fellkostüm, sorgt erneut für Schlagzeilen: Der 36-jährige Arizonaner hat eine Klage über 40 Billionen US-Dollar (34.046.464.920.000 Euro) eingereicht – unter anderem gegen Trump, US-Behörden, internationale Organisationen und private Unternehmen. In dem 26-seitigen Schreiben erklärt er sich zudem zum rechtmäßigen Präsidenten der Vereinigten Staaten.

Langes Manifest, vertritt sich selbst vor Gericht
Wie die „Phoenix New Times“ berichtet, besteht die Klageschrift aus einem einzigen langen Absatz, der eher einem Manifest als einem juristischen Dokument gleicht. Chansley, der sich selbst vor Gericht vertritt, reichte die Klage am Montag beim Superior Court im Maricopa County ein. Angesichts der zahlreichen Bundesvorwürfe dürfte der Fall jedoch vor ein US-Bundesgericht verwiesen werden.

Der unrühmliche Sturm aufs Kapitol nach Trumps verlorener Wahl 2021 wird als dunkles Kapitel in ...
Der unrühmliche Sturm aufs Kapitol nach Trumps verlorener Wahl 2021 wird als dunkles Kapitel in die Geschichte der Vereinigten Staaten eingehen.(Bild: AFP/BRENDAN SMIALOWSKI)

„Schamane“ holt zum Rundumschlag aus
Die Klage ist ein wirres Dokument, das Verschwörungstheorien und persönliche Beschwerden vermischt. Die Hauptgründe, warum Chansley Trump verklagt:

  • Bruch mit Trump wegen der Epstein-Akten: Chansley hat sich von Trump abgewandt, weil dieser die sogenannten „Epstein-Akten“ (Dokumente über Jeffrey Epsteins Verbrechen) nicht freigegeben hat. Er sieht dies als Verrat an seinen Erwartungen, da er Trump zuvor unterstützte.
  • Vorwurf einer großangelegten Verschwörung: Chansley behauptet, Trump sei Teil einer Verschwörung mit anderen Beklagten (u. a. Elon Musk, Federal Reserve, NSA, IMF, Israel, X Corp., T-Mobile, Warner Bros.), die seine Rechte verletzt habe. Konkret beschuldigt er sie, seine „schamanischen Fähigkeiten“ und seine „geistigen Eigentumsrechte“ missbraucht zu haben, etwa durch angeblichen Diebstahl seiner Ideen für Filme wie The Dark Knight und Avatar.
  • Persönliche und politische Kränkung: Chansley nennt sich selbst den „wahren US-Präsidenten“ und erkennt nur die Bill of Rights sowie die Originalverfassung als Gesetze an. Er sieht Trump als Teil eines Systems, das ihn und seine Anhänger unterdrückt hat. Seine Haft nach dem Kapitol-Angriff 2021 (41 Monate) scheint eine Rolle zu spielen, obwohl er die Begnadigung nicht als ausreichend betrachtet.

Die Klage ist rechtlich fragwürdig und wird von Experten als „delusional“ eingestuft, mit hoher Wahrscheinlichkeit einer Abweisung. Sie spiegelt Chansleys radikale Weltanschauung und seinen Bruch mit Trump wider, der ihn einst begnadigte.

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