Mit dem geplanten Ausbau um 0,4 Hektar kommt das umstrittene Betriebsbaugebiet „Ehrenfeld II“ in Ohlsdorf dem Grenzwert für ein verpflichtendes UVP-Verfahren sehr nahe. Kritiker orten eine „Salami-Taktik“, die die Projektbetreiber bewusst eingesetzt hätten, um eine Prüfung zu umgehen.
Knapp 19 Hektar Wald wurden vor vier Jahren neben der A 1 in Ohlsdorf gerodet – für ein Mega-Betriebsbaugebiet, das seither Gegenstand der politischen Auseinandersetzung ist. Ein Grund: Projektgegner mutmaßen, dass die abgeholzte Fläche bewusst mit weniger als 20 Hektar gewählt wurde, weil darüber hinaus eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) verpflichtend gewesen wäre.
Drei Hallen sollen Platz bekommen
Nun soll das umstrittene Areal, wie berichtet, weiter ausgebaut werden. Im Ohlsdorfer Gemeinderat stimmte eine Mehrheit aus ÖVP und FPÖ für die dazu nötige Umwidmung des ehemaligen Autobahnparkplatzes samt Grünstreifen. Die zusätzlichen 0,4 Hektar seien notwendig, damit insgesamt drei Hallen auf dem Betriebsbaugebiet Platz haben, erklärte die Ohlsdorfer Ortschefin Inés Mierlacher (SPÖ) gegenüber der „Krone“ – derzeit steht dort erst eine Halle.
Hätte UVP das Projekt gestoppt?
Der Raumordnungssprecher der Grünen, Rudolf Hemetsberger, vermutet ein abgekartetes Spiel der Projektbetreiber, um eine Prüfung zu umgehen. „Schon Widmung und Rodung der ursprünglichen rund 19 Hektar sind haarscharf an einer UVP vorbeigeschrammt. Mit der nunmehrigen Flächenvergrößerung kommt man schon sehr knapp an die 20 Hektar. Wer weiß, ob bei einer UVP das Projekt überhaupt möglich gewesen wäre?“, ärgert sich der Landtagsabgeordnete über die „Salami-Taktik“. CO
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