Protest bei Lenzing

Feuerwehrautos verstellten Sicht auf Kundgebung

Oberösterreich
29.09.2025 11:00

Angespannte Stimmung herrscht Montagfrüh beim börsennotierten Faserhersteller Lenzing in Oberösterreich. Die Belegschaftsvertretung hat zu einer Betriebsversammlung am Werksgelände aufgerufen, auch der Aufsichtsrat tagt am Vormittag – und bestätigte später den Abbau von insgesamt 600 Stellen. Die „Krone“ ist vor Ort.

Der Belegschaftsvertretung wurde ein Abbau von 500 Stellen in der Verwaltung avisiert, bestätigte der stellvertretende Angestellten-Betriebsratsvorsitzende Michael Bichler – rund 200 Jobs sollen noch in diesem Herbst wegfallen, der Rest in den kommenden zwei Jahren. Konkret sollen Verwaltungsjobs ins Ausland, vermutlich nach Indien oder Tschechien, verlagert werden, um Kosten zu sparen. Nach der Aufsichtsratssitzung gab der Faserhersteller bekannt: In Summe sollen in den kommenden beiden Jahren sogar 600 Arbeitsplätze gestrichen werden.

„Langfristig werden Kosten explodieren“
„Die Beschäftigten haben das Unternehmen durch die Krise getragen“, unterstrich Bichler. Die Arbeitsplätze abzubauen sei „kurzsichtig“, denn „langfristig werden die externen Kosten für Fremdleistungen explodieren“, ist er überzeugt und sagt weiter: „Wir brauchen Investitionen am Standort und nicht jedes halbe Jahr ein neues Kostensenkungsprogramm“, das schließlich auch Kapazitäten binde.

Die Kundgebung am Werksgelände.
Die Kundgebung am Werksgelände.(Bild: Kerschbaummayr Werner)
Die Feuerwehrautos verstellten anfangs die Sicht auf die Kundgebung.
Die Feuerwehrautos verstellten anfangs die Sicht auf die Kundgebung.(Bild: Pressefoto Scharinger/Daniel Scharinger)

Wie genau das ablaufen werde, wisse man noch nicht, man sei noch in Verhandlungen, hieß es seitens der Belegschaftsvertretung. Die Beschäftigten sollen Montagvormittag in einer – nicht öffentlichen – Betriebsversammlung über den aktuellen Stand informiert werden. 

Feuerwehrautos verstellten Sicht
Auf der Bühne bei der Protestkundgebung sprechen Betriebsräte, Gewerkschafter, Bürgermeister und der Präsident der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich Andreas Stangl. Gewissheit haben die rund 500 Mitarbeiter, die sich am Werksgelände versammelt haben, noch nicht. Alle warten gespannt, was der Aufsichtsrat – er tagt parallel – beschließen wird. Die Öffentlichkeit sollte von dem Unmut der Mitarbeiter wenig mitbekommen.

Extra geparkte Feuerwehrautos vor der Einfahrt verstellten anfangs die Sicht. Erst als ein Einsatz hereinkam und die Florianis ausrücken mussten, war der Weg frei. AK-Präsident Stangl meint mit Blick auf die vorm Eingang demonstrativ geparkten Feuerwehrautos: „Die Öffentlichkeit muss sehen, was hier abgeht.“ 

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