Was ist mit Elch „Emil“ los? „Es geht ihm gut, es ist kühler, er ist auch tagsüber mehr unterwegs, läuft etliche Kilometer am Tag in die richtige Richtung“, schilderte Claudia Bieber, Leiterin des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie an der Universität für Veterinärmedizin in Wien, am Dienstag. Skurril: Seit der Narkose ist er ungenießbar.
Das weiß sie, weil „Emil“ während der Narkose eine Ohrmarke und einen Sender – nicht am Ohr, sondern am Geweih – verpasst bekam. Sein Weg sollte ihn im besten Fall zu der im tschechischen Nationalpark Šumava lebenden Elchpopulation führen, in der aktuellen Brunftzeit angelockt vom Geruch der Weibchen. „Jedenfalls bewegt er sich derzeit nicht in den oberösterreichischen Zentralraum zurück“, verriet die Wissenschafterin.
Nach dem ersten Reporting heute Mittag steht fest: Emil ist dort, wo er hingehört – in seinem natürlichen Lebensraum, dem tiefen Wald. Schon gestern hat er mehrere Kilometer zurückgelegt. In der Nacht hat er gerastet, und heute Früh war er frisch und munter unterwegs und hat bereits ordentlich Kilometer gemacht.

Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger
Bild: Land OÖ/Kauder
Experten geben keine exakten Standortdaten weiter
Man habe sich bewusst dafür entschieden, „dass nur ein sehr kleiner Personenkreis aus der Wissenschaft Zugriff auf die aktuellen GPS-Daten von ,Emil‘ erhält“, sagte die zuständige Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP). Das Experten-Trio berichte ausschließlich an sie und an die SOKO-Elch – allerdings ohne die exakten Standortdaten weiterzugeben, denn „Emil“ soll wieder ganz Wildtier sein dürfen. Er finde derzeit in seinen natürlichen Rhythmus zurück, wie die vermehrte Tagesaktivität zeige.
„Sein Fleisch ist nicht mehr zum Verzehr geeignet“
Die kleine Ohrmarke identifiziert ihn und informiert, dass er eine Narkose bekam. „Das heißt, sein Fleisch ist nicht mehr zum Verzehr geeignet“, so Bieber, wobei Elche in Österreich ohnehin das ganze Jahr über geschont werden und auch in Polen – „Emils“ Herkunftsland – nicht mehr geschossen werden dürften. So hätten sich die Bestände dort erholt.
GPS-Sender ist am Geweih festgemacht
Der GPS-Sender sei am Geweih festgemacht. „Der stört ihn nicht, und im nächsten Frühjahr wirft er ihn mit dem Geweih ab.“ Die Batterie halte ohnehin nur 30 Tage, denn eine längere Beobachtung hätte eines langwierigen Forschungsantrags sowie einer Tierversuchsgenehmigung bedurft.
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