Thomas Birkmeir startet in seine letzte Saison als Direktor des Theaters der Jugend – und er zieht Bilanz über 25 Jahre als „Kulturverwalter“. Der Theatermacher inszeniert zweimal in der kommenden Saison selbst, bevor er das Haus im Sommer an Aslı Kışlal übergibt.
Gut sechs Millionen Besucher werden am Ende seiner Direktion eine Vorstellung des Theaters der Jugend gesehen haben. In 24 Saisonen wird Thomas Birkmeir 194 eigene Produktionen realisiert haben, mit 2800 Mitwirkenden aus 29 Nationen, nie lag die Auslastung unter 90 Prozent.
2002 hat er seinen ersten Spielplan präsentiert, nun hat seinen letzten vorgestellt. Im Sommer 2026 übergibt er das Theater der Jugend an die in Wien lebende Theatermacherin Aslı Kışlal.
Acht Premieren und ein neues Musical
Zwei Themen prägen die letzte Saison auf der Bühne, so Birkmeir bei der Präsentation: das „unbedingte Bekenntnis zu Zivilcourage“ und eine „starke antifaschistische Haltung“. Acht Premieren sind geplant, darunter zwei Uraufführungen – auch die eines neuen Musicals.
Den Auftakt machen im Oktober „Das Geheimnis der verzauberten Stimme“ (Regie: Nicole C. Weber) und das Jugendstück „Der junge mit dem längsten Schatten“ (Regie: Gerald M. Bauer). Birkmeir führt zweimal Regie bei Bearbeitungen: von Robert Musils „Zögling Törleß“ im Jänner und von Timur Vermes’ Roman „Er ist wieder da“ im April 2026.
Neben der Erfolgsbilanz hielt Birkmeir auch kritisch Rückschau. Nicht umsetzen können habe er einen Umbau des Hauses, auch mit der geringen Quote an Autorinnen hadert er – „da sollten sich alle schämen!“ Die medial gegen ihn erhobenen Vorwürfe körperlicher und verbaler Übergriffe wies der Direktor erneut als „Verleumdung“ zurück.
Die hohe Eigendeckung von knapp 50 Prozent hätte Birkmeir gerne durch höhere Subventionen verringert, das sei ihm nicht gelungen: „Wir waren also zum Erfolg verdammt.“
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.