Auf Familienbesuch

Grenzpolizei schob türkische Oma in Windeseile ab

Wien
11.09.2025 17:15

Aufregung in der türkischen Community: Eine 85-jährige Frau aus der Türkei wollte ihre Familie in Österreich besuchen. Stattdessen wurde sie in den nächsten Flieger nach Istanbul gesetzt. Dabei hatte die Frau ein fünfjähriges Schengen-Visum zur Familienzusammenführung. Die „Krone“ kennt den Abschiebungsgrund. 

Die Grenzpolizei macht Ernst: Dies musste kürzlich eine 85-jährige Türkin am Flughafen Wien erleben. Seit 26 Jahren besucht Zeynep C. einmal jährlich ihre in Österreich lebende Familie. Sie besitzt laut Angehörigen auch ein EU-Schengen-Visum, das bis 2029 gültig ist, sowie eine private Krankenversicherung. Außerdem lebt sie in der Türkei in einer Eigentumswohnung und hat ihre eigene Pension.

Mit nächster Maschine zurück nach Istanbul
Ihre Kinder und Enkel (alle längst österreichische Staatsbürger) haben sich schon riesig auf den Besuch gefreut. Doch es gab kein Wiedersehen. Denn die geschockte Seniorin wurde kurzerhand von der Polizei in die nächste Maschine nach Istanbul verfrachtet. Ohne Begleitung ging es zurück zum Airport der türkischen Metropole, von dort nahm sie die nächste Maschine in ihre Heimatstadt Kayseri. Für eine Frau in ihrem Alter eine enorme Herausforderung. 

Ein Jahr nicht in Österreich gewesen
„Ich habe meine Mama überhaupt nicht zu Gesicht bekommen, wir hatten große Angst um sie“, berichtet Sohn Ali. Erst 14 Stunden später gab es wieder ein Lebenszeichen von der Mutter. Sie war froh, wieder zu Hause zu sein. Für die Flugkosten kam der Sohn auf. 

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Ich habe meine Mama überhaupt nicht zu Gesicht bekommen, wir hatten große Angst um sie.

Sohn Ali

Der Grund für die rasche Rückreise: Damit das Visum auf Familienzusammenführung nicht verfällt, muss man einmal jährlich einreisen. Dieses Datum wurde aber heuer um drei Monate überschritten. „Das hat uns niemand gesagt“, so der Sohn weiter.

Die Seniorin ist wohlauf und froh, wieder in ihrer Heimatstadt Kayseri zu sein. Sie hofft auf ...
Die Seniorin ist wohlauf und froh, wieder in ihrer Heimatstadt Kayseri zu sein. Sie hofft auf ein baldiges Wiedersehen mit ihrer Familie.(Bild: zVg, Krone KREATIV)

Auch die Türkische Kulturgemeinde zeigt sich zu diesem Fall bestürzt. „Frau C. bezieht keinerlei Sozialleistungen und ist finanziell abgesichert. Dieser Fall stellt eine Grenzsituation dar, die künftig auch gesetzlich differenziert, betrachtet werden soll“, so Obmann Birol Kilic.

Die 85-jährige Seniorin ist zumindest froh, wieder heil in ihrer Heimat angekommen zu sein – und hofft auf ein baldiges Widersehen mit ihrer Familie. 

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