Neue Behauptung

Kennedy: Schmerzmittel-Einnahme führt zu Autismus

Ausland
06.09.2025 19:30

US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. geht laut einem Bericht von einem möglichen Zusammenhang zwischen der Einnahme eines Schmerzmittels und Autismus aus. Wer Tylenol während der Schwangerschaft nehme, habe ein höheres Risiko für Kinder mit Autismus. Belege für diese Behauptung werde Kennedy nicht vorlegen, hieß es.

Bis zum Ende des Monats wird ein entsprechender Bericht erwartet. Der Wirkstoff von Tylenol ist Paracetamol, eines der weltweit am häufigsten verwendeten rezeptfreien Schmerzmittel. Die Aktie des Herstellers Kenvue brach nach dem Bericht gleich um 14 Prozent ein. Es gebe aber gar keinen kausalen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Tylenol während der Schwangerschaft und Autismus, teilte das Unternehmen mit.

„Die US-Arzneimittelbehörde FDA und führende medizinische Organisationen sind sich hinsichtlich der Sicherheit von Paracetamol, seiner Verwendung während der Schwangerschaft und der auf dem Etikett angegebenen Informationen einig“, hieß es in einer Erklärung. Schwangere sollten generell vor der Einnahme von Medikamenten mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt sprechen.

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Neuroentwicklungsstörungen sind multifaktoriell und sehr schwer mit einer einzigen Ursache in Verbindung zu bringen.

Gynäkologe Christopher Zahn widerspricht dem Gesundheitsminister.

„Nicht eine einzige Ursache für Autismus“
„Es gibt keine eindeutigen Belege für einen direkten Zusammenhang zwischen der maßvollen Anwendung von Paracetamol während der Schwangerschaft und Entwicklungsproblemen beim Fötus. Neuroentwicklungsstörungen sind multifaktoriell und sehr schwer mit einer einzigen Ursache in Verbindung zu bringen“, sagte auch Christopher Zahn vom US-Gynäkologenverband ACOG.

Unter dem Begriff Autismus werden mehrere Diagnosen zusammengefasst. Gemeint sind komplexe Erkrankungen beziehungsweise Störungen der neuronalen Entwicklung, deren Ursachen nicht vollständig geklärt sind. Ein Beispiel ist das Asperger-Syndrom. „Im Fokus stehen genetische Veranlagungen und Veränderungen der Biochemie des Gehirns, die das Risiko erhöhen“, schreibt das deutsche Robert-Koch-Institut auf seiner Website.

Kennedy ist als Gesundheitsminister umstritten und war vor seiner Ernennung unter anderem als Impfkritiker bekannt.

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