Der Eintritt in die Krabbelstube ist für Familien ein großer Schritt, oft begleitet von Tränen, Zweifeln und einem dicken Kloß im Hals. Eine Expertin verrät uns, warum schlechtes Gewissen eigentlich unbegründet ist – und wie ein sanfter Abschied gelingen kann. Spoiler: Tränen sind erlaubt!
„Mitgehen!“, schniefte der 2-Jährige im Vorzimmer, mit Tränen auf der Wange und den Schuhen in der Hand. So gerne wollte er seine größeren Geschwister in Kindergarten und Schule begleiten. Ich hockte mich neben ihn und drückte ihn fest. „Bald. Im Herbst geht die Krabbelstube los und da sind ganz viele Kinder, mit denen du spielen kannst. Freust du dich schon?“ Er wischte sich mit dem Ärmel über die Nase und schmunzelte. „Jaaa!“
Szenen wie diese habe ich im Frühling fast täglich erlebt. Unser Sohn ist eindeutig bereit für das nächste Kapitel. Raus aus dem vertrauten Nest, rein ins Abenteuer Krabbelstube. Aber nicht allen Kindern (und Eltern!) fällt dieser Schritt leicht. Oft schwingt bei Mama und Papa neben dem Trennungsschmerz auch noch das schlechte Gewissen mit. Was eigentlich gar nicht notwendig wäre!
Gemeinsam wachsen, voneinander lernen: Krabbelstube bildet
Das versichert Erika Grininger als eine der Qualitätsbeauftragten der oö. Bildungsdirektion für Kinderbetreuungseinrichtungen. Etwa, weil die in Deutschland durchgeführte „NUBBEK-Studie“ wissenschaftlich belegen konnte, dass ein früherer Beginn außerfamiliärer Betreuung in bestimmten Bereichen mit einem höheren Bildungs- und Entwicklungsstand verbunden ist. Vor allem auf die Kommunikation und auf Alltagsfertigkeiten wirke sich der frühe Besuch einer Krabbelstube oder eines Kindergartens positiv aus.
Im Miteinander lernen Kinder Dinge, die ihnen Eltern nie beibringen könnten. „Eine Gruppe Kinder bietet besondere soziale Lernfelder, da sie sich ganz anders verhält als Erwachsene. Wo Kinder verschiedenen Alters zusammen sind, lernen Große Rücksicht auf Kleine zu nehmen, und Kleine lernen viel von den Großen“, so Grininger, die betont: „Krabbelstube und Kindergarten sind ein organisierter Ersatz für die sozialen Kontakte, die sich früher unter Kindern in Großfamilien abgespielt haben.“
Am Anfang ist dennoch Geduld gefragt: Jedes Kind braucht unterschiedlich lange, um sich auf die neue Betreuungsperson und Umgebung einzulassen. „Auch wenn der Prozess ideal läuft, gibt es Kinder, die länger als andere brauchen.“
Tipps für eine möglichst stressfreie Eingewöhnungsphase:
Warum verdient der Papa eigentlich mehr Geld? Du arbeitest ja viel mehr. Du putzt immer, Papa nicht.
Kinderzitat der Woche von Luca (4) aus Asten
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