Der deutsche Sportwagenbauer Porsche sucht offenbar nach einem Nachfolger für Konzernchef Oliver Blume. Laut Berichten machen Investorinnen und Investoren Druck, dass sich Blume ausschließlich auf die Konzernmutter Volkswagen konzentrieren soll.
Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete am Mittwoch, dass die Eigentümerfamilie Porsche-Piëch Gespräche mit potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten für den Spitzenposten geführt habe. Es sei um eine interne und eine externe Managementfunktion gegangen. Oliver Blume führt Porsche seit 2015 und behielt diese Position auch, nachdem er sieben Jahre später Herbert Diess als Vorstandsvorsitzender bei Volkswagen (VW) abgelöst hat.
Seine Doppelfunktion sorgt nun aber zunehmend für Bedenken bei Investorinnen und Investoren. Beide Autohersteller haben derzeit mit US-Zöllen, sinkenden Gewinnen und rückläufigen Umsätzen in China zu kämpfen. Porsche hat seinen Ausblick in diesem Jahr zweimal gesenkt, VW befindet sich in einem Restrukturierungsprozess. Sprecher der Autohersteller lehnten eine Stellungnahme zunächst ab.
Ich kann mir nicht vorstellen, wie jemand dauerhaft auf zwei solch großen Hochzeiten gleichzeitig tanzen will.
Thorsten Gröger, IG Metall
Auch Gewerkschaft kritisch
Bloomberg und die „Wirtschaftswoche“ berufen sich in ihren Berichten auf Insiderinnen und Insider. Die deutsche Gewerkschaft IG Metall hat sich den Bedenken gegenüber Blume am Mittwoch angeschlossen. „Ich kann mir nicht vorstellen, wie jemand dauerhaft auf zwei solch großen Hochzeiten gleichzeitig tanzen will“, sagte Thorsten Gröger von der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.
Blume steht bereits seit einer Weile unter Druck. Er hatte selbst immer wieder erklärt, die Doppelrolle sei „nicht auf alle Zeiten ausgelegt“, ein Enddatum nannte er aber nie. Die Personalie soll laut den Berichten im Herbst bekanntgegeben und bis Anfang 2026 umgesetzt werden. Als Nachfolger kommen interne und externe Kandidatinnen und Kandidaten infrage. Berichtet wurde, dass die Familien Porsche und Piëch, Blume und der Betriebsrat unterschiedliche Personen bevorzugten.
Aktien gefallen
Die Aktien von Porsche und VW reagierten zunächst positiv. Am späten Nachmittag schlossen sich die Titel von VW und der Porsche Automobilholding aber der schlechten Branchenstimmung an und verloren jeweils über ein Prozent. Die Aktie von Porsche AG legte unter den stärksten Werten im deutschen Aktienleitindex DAX um ein halbes Prozent zu.
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