Filialsterben hält an

200 Bankfilialen weniger als noch vor 20 Jahren

Wien
21.08.2025 09:00

Immer öfter stehen Wiens Bankkunden vor verschlossenen Türen: 2005 gab es 546 Bankfilialen in der Stadt, heute sind es nur noch 346 

Das Bankfilialen-Sterben ist zwar ein österreichweites Phänomen, Wien ist aber überdurchschnittlich betroffen: Innerhalb der letzten 20 Jahre hat sich das Angebot von 546 auf 346 Filialen reduziert, ein Minus von 200 Filialen beziehungsweise 37 Prozent. Damit steht Wien landesweit nach dem Burgenland (minus 46 Prozent) auf dem unrühmlichen zweiten Platz, hat das arbeitnehmernahe Momentum-Institut aufgrund von Zahlen der Nationalbank errechnet.

Wien ist anders, auch bei zugesperrten Bankfilialen
Während in anderen Bundesländern – nach verschiedenen Bankensektoren betrachtet – Sparkassen, Landeshypos und die Raiffeisen-Genossenschaft bei den Schließungen dominieren, entfällt in Wien die Hälfte aller zugesperrten Filialen auf die börsennotierten Banken, also vor allem UniCredit/BankAustria und Erste Bank.

Die meisten Finanzinstitute machten sich die Covid-Pandemie zunutze: „Vorläufig“ geschlossene Zweigstellen sperrten danach nie wieder auf. In Wien war zudem die Filialdichte ohnehin von Anfang an geringer als in anderen Bundesländern. Was aus Sicht des Momentum-Instituts aber alle Banken und das ganze Land eint: Im Schnitt haben „Österreichs Banken seit 2005 fast ein Drittel ihrer Filialen geschlossen – bei gleichzeitig steigenden Gebühren. Kundinnen und Kunden zahlen heute also mehr Geld für weniger Service.“

Die Wege für Kunden würden deutlich länger, „gerade für Personen, die nicht so mobil sind oder eben Wert auf persönliche Beratung legen, stellt das ein Problem dar“, kritisiert Leonard Jüngling, Ökonom am Momentum Institut. Dass „die Gewinne der Finanzinstitute weiter sprudeln“, gehe damit „auf Kosten der Bevölkerung“.

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