Neuer Spitzenreiter

Schmutzige Gelder: Russland überholt China

Wirtschaft
12.12.2013 11:00
Aus keinem anderen Land der Welt ist 2011 so viel illegales Kapital abgeflossen wie aus Russland. Die Energiegroßmacht überholte damit China. Ein Riesenproblem sind die illegalen Geldabflüsse für afrikanische Länder unterhalb der Sahara, wo 5,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts so abgeflossen sind.

Aus Russland flossen 2011 umgerechnet 138,9 Milliarden Euro an illegalen Geldern ab, wie das US-Forschungsinstitut Global Financial Integrity in seinem neuesten Bericht von Mittwoch ausweist. Auf Platz zwei folgt China, wo 109,6 Milliarden Euro aus Kriminalität, Korruption und Steuerhinterziehung abflossen.

Auf den folgenden Rängen finden sich Indien, Malaysia, Saudi-Arabien, Mexiko, Brasilien, Thailand, Südafrika und Costa Rica. Bezogen auf 150 Schwellen- und Entwicklungsländer flossen allein 2011 rund 687,7 Milliarden Euro ab - das Zehnfache der offiziellen weltweiten staatlichen Entwicklungshilfe.

Gegenüber dem Vorjahr ist das eine Zunahme um 13,7 Prozent. Die Forscher merken allerdings an, dass die tatsächlichen Abflüsse schmutziger Gelder weit höher liegen dürften, weil ihre Zahlen auf bilateralen Handelsdaten basieren.

Bargeldtransaktionen und Geldtransfers auf traditionellen Wegen etwa in Afrika sind nicht erfasst. Und gerade die schmutzigsten Transaktionen wie Drogen- oder Menschenhandel sowie andere kriminelle Aktivitäten werden oft in Bargeld abgewickelt.

4,3 Billionen Euro in zehn Jahren verschwunden
Auf das Jahrzehnt zwischen 2002 und 2011 berechnet, sind gemäß den US-Forschern insgesamt 4,3 Billionen Euro aus Schwellen- und Entwicklungsländern verschwunden. Pro Jahr steigerten sich die Beträge um durchschnittlich 10,2 Prozent.

Besonders für die Staaten unterhalb der Sahara stellen die illegalen Geldabflüsse ein großes Problem dar. Während der Anteil des illegalen Abflusses global 4 Prozent des Bruttoinlandprodukts erreicht, sind es in diesen Ländern 5,7 Prozent. Die Geldabflüsse haben gerade für Afrika katastrophale Folgen. Zusammen mit schlechter Regierungsführung und ebensolchem Wirtschaftsklima verhindern sie jegliches Wirtschaftswachstum.

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