Die Causa Leitspital geht in die nächste Runde: Nun melden sich die Bürgermeister der Gemeinden Stainach-Pürgg, Wörschach, Aigen im Ennstal und Irdning-Donnersbachtal gemeinsam mit dem Verein „Pro Klinikum Stainach“ mit einem offenen Brief zu Wort. Auch sie sehen die Gesundheitsversorgung der Region gefährdet.
Der „Plan B“ für das Leitspital der Region Liezen sorgt seit Wochen nicht nur im Ennstal für Wirbel. Der ursprüngliche Plan eines Klinikums in Stainach wurde von der neuen blau-schwarzen Landesregierung verworfen, stattdessen sollen nun doch die Krankenhäuser in Bad Aussee, Schladming und Rottenmann erhalten werden. Während der Standort Rottenmann zusätzlich gestärkt werden soll, müssen jene in Bad Aussee und Schladming abspecken.
Nachdem sich seit dem Bekanntwerden des neuen Plans im Juni bereits zahlreiche regionale Politiker und auch Experten zu Wort gemeldet haben, drängen nun die Bürgermeister der Gemeinden Stainach-Pürgg, Wörschach, Aigen im Ennstal und Irdning-Donnersbachtal neuerlich auf „Plan A“: Mit einem offenen Brief, der gemeinsam mit dem Verein „Pro Klinikum Stainach“ aufgesetzt wurde, wollen die Kommunalpolitiker nun erneut auf die negativen Seiten des „Plan B“ hinweisen.
Wir verlangen einen objektiven Vergleich der beiden Pläne in Bezug auf Qualität und Kosten. So leicht geben wir nicht auf

Roland Raninger, Bürgermeister von Stainch-Pürgg
Bild: Christian Jauschowetz
Bundesländerübergreifende Versorgung notwendig
„Der ,Plan B‘ ist eine massive Niederlage und eine Verschlechterung für das Gesundheitswesen im Bezirk Liezen“, sagt Roland Raninger (ÖVP), Bürgermeister von Stainach-Pürgg, zur „Krone“. Der offene Brief sei nun ein neuerlicher Hilfeschrei, mit dem man die Öffentlichkeit wachrütteln und auf die massiven Auswirkungen des Plans auf die Region hinweisen möchte.
Das Schreiben bezieht sich auf den Experten-Bericht unter der Leitung des ehemaligen Rektors der Medizinischen Universität Graz, Hellmut Samonigg, in dem der „Plan B“ einer eingehenden Prüfung unterzogen wurde. Diese kommt zum Ergebnis, dass rund ein Drittel der Bevölkerung des Bezirks Liezen in angrenzenden Bundesländern behandelt werden müsste.
Der Abbau der Geburtenstation ist natürlich kritisch, aber ich stelle mich klar vor unser Krankenhaus und setze mich für eine adäquate Versorgung ein.

Hermann Trinker, Bürgermeister von Schladming
Bild: Christian Jauschowetz
„Mit diesem Ergebnis ist Plan B als Alternative zu Plan A keinesfalls geeignet, die dringend notwendige Verbesserung der Spitalsversorgung für die Bevölkerung des Bezirks Liezen zu gewährleisten. Selbst Mitglieder der Expertenkommission, die den Plan B erarbeitet haben, weisen auf die Vorteile und die Sinnhaftigkeit der Umsetzung von Plan A hin“, heißt es in dem offenen Brief.
Kaum Widerstand in Schladming
Die Forderung der kommunalen Politiker ist klar: „Wir verlangen einen objektiven Vergleich der beiden Pläne in Bezug auf Qualität und Kosten. So leicht geben wir nicht auf“, stellt Raninger klar.
Wenig Gegenwind zu „Plan B“ kommt hingegen aus der Gemeinde Schladming. Zwar sollen auch im Diakonissenkrankenhaus etwa 50 Betten – einschließlich der Geburtenstation – abgebaut werden, Bürgermeister Hermann Trinker (Liste Schladming) sieht das Ganze aber weniger dramatisch: „Für uns sind die Orthopädie und die Innere Medizin besonders wichtig und die bleiben auch unangetastet. Der Abbau der Geburtenstation ist natürlich kritisch, aber ich stelle mich klar vor unser Krankenhaus und setze mich für eine adäquate Versorgung bei uns ein.“ Die neueste Aktion der Amtskollegen lässt er unkommentiert.
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