Die Versauerung der Ozeane ist eine Folge der erhöhten Kohlendioxid-Emissionen in die Atmosphäre der Erde. Gut ein Viertel davon nehmen die Weltmeere auf, was nicht ohne Folgen bleibt. Im Wasser reagiert das CO2 zu Kohlensäure und lässt den pH-Wert sinken. Bis zum Jahr 2100 könnte der durchschnittliche pH-Wert der Meere Expertenschätzungen zufolge von heute 8,1 auf 7,75 absinken - je nachdem, wie stark der CO2-Ausstoß weltweit zunimmt.
Schon in den vergangenen Jahren haben Wissenschaftler darauf hingewiesen, dass dies vermutlich Folgen für die Lebewesen im Meer haben wird. Jetzt hat ein Team um Trevor Hamilton von der University of Edmonton in Kanada im Rahmen einer Studie eine negative Auswirkung von saurerem Wasser zeigen können. Demnach macht ein niedrigerer pH-Wert die Kalifornischen Rotbarsche ängstlicher.
Im Rahmen ihres Experiments setzten die Wissenschaftler Rotbarsche in Becken mit Meerwasser mit einem pH von 8,1 bzw. von 7,75, in denen es helle und dunkle Bereiche gab. Es zeigte sich, dass jene Fische, die eine Woche lang im saureren Wasser schwammen, die hellen Bereich mieden und sich vorwiegende im Dunkeln aufhielten, während die Tiere der Kontrollgruppe sich nicht um helle oder dunkle Bereiche kümmerten.
Laut Angaben der Forscher dürfte das saurere Wasser das Andocken eines Hirnbotenstoffes namens Gama-Aminobuttersäure (GABA), der auch beim Menschen Angst dämpft, blockieren und ihn daher - zumindest teilweise - unwirksam werden lassen. "GABA-Rezeptoren finden sich sowohl im Nervensystem von Wirbellosen als auch von Wirbeltieren", so die Wissenschaftler. Sie befürchten, dass die Versauerung der Ozeane die Räuber-Beute-Beziehung und andere ökologische Wechselwirkungen stark beeinflussen könnte.
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