Aus nächster Nähe schoss im ob seiner Gewalttaten „verfluchten“ Strasshof in Niederösterreich ein Bosnier der Ex-Lebensgefährtin und Mutter seiner Kinder in den Kopf – trauriger Höhepunkt eines jahrelang andauernden Hasskriegs zwischen zwei Familien. Der eskalierte nun erneut. Diesmal am Schulhof zwischen Kindern, der Jüngste ist gerade einmal zwölf Jahre alt.
Es sind wilde Szenen, die sich am letzten Schultag vor der Mittelschule im niederösterreichischen Strasshof abgespielt haben. Über ein dutzend Kinder ging aufeinander los – mit Händen, Füßen und einem Baseballschläger. Dabei handelte es sich aber nicht um eine klassische Schulhofprügelei. Hintergrund ist ein grausamer Mord.
Kopfschuss vor kleiner Tochter
Am 21. Oktober 2023 richtete ein 36-Jähriger in der Gemeinde im Bezirk Gänserndorf seine Ex-Lebensgefährtin mit einem Kopfschuss aus nächster Nähe regelrecht hin – die gemeinsame, erst neunjährige Tochter musste die grausame Bluttat mitansehen. Lebenslang im Gefängnis lautete dann letzten April das Urteil der Geschworenen im Landesgericht Korneuburg.
Familienfehde besteht seit Jahren
Doch bereits vor dem schrecklichen Mord tobte zwischen der Familie der Getöteten und des Angeklagten jahrelang ein erbitterter Streit. Auch bei der kontradiktorischen Einvernahme der gemeinsamen Tochter kam es zu Ausschreitungen mit Angehörigen. Einer der Brüder des Opfers schlug dem Bosnier ins Gesicht. Der Prozess wurde damals deswegen unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen geführt, der 36-Jährige musste eine Stichschutzweste tragen.
15 Anzeigen: Jüngster gerade einmal zwölf Jahre alt
Am Schulschlusstag gerieten nun die nächsten Generationen aneinander. Zuerst seien die Großmütter beim Abholen der Kinder – sie gehen alle auf die gleiche Schule in Strasshof – aufeinander losgegangen. Dann brach eine Riesenprügelei aus, Angehörige der zwei verfeindeten Familien stürmten von allen Seiten dazu. Angezeigt wurden insgesamt 15 Beteiligte. Der Jüngste ist gerade einmal zwölf Jahre alt, also nicht strafmündig. Sechs Personen mussten im Krankenhaus behandelt werden.
Anwalt Peter Philipp verteidigt nun die Familie der ermordeten 33-Jährigen. „Meine Mandanten beteuern, dass die andere Familie angefangen hat.“ Das Ermittlungsverfahren wegen Raufhandels steht jedoch noch ganz am Anfang.
Die Schlägerei reiht sich jetzt in eine lange Liste von Gewalttaten im niederösterreichischen Strasshof ein: 2008 ermordete ein 67-Jähriger fast seine gesamte Familie. 2022 kam es zu einer brutalen Home-Invasion. Im April 2023 erstach ein junger Mann seine Mutter. Ein paar Monate später erschoss der Bosnier die Mutter seiner Kinder.
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