Die Eröffnung der Bregenzer Festspiele (Vorarlberg) ist immer auch ein formidables Schaulaufen und ein Society-Event – allerdings auch mit großem Wohlfühlfaktor und sehr zwanglos.
Bregenz ist nicht Bayreuth und schon gar nicht Salzburg. Anders als in diesen Bastionen der Hochkultur verfolgt man bei den Festspielen am Bodensee einen niederschwelligen Ansatz. Das ist zum Teil dem Pragmatismus geschuldet: Wer 27-mal eine 7000 Zuschauer fassende Seebühne füllen muss, kann sich nicht allein auf die Zielgruppe kulturaffiner Bildungsbürger stürzen.
Die Bregenzer Festspiele sind ein Festival für die breite Bevölkerung. Opernpuristen mögen die Nase rümpfen ob des Spektakels am See, der überbordenden Technik, der vielen Effekte und der teils gravierenden Einschnitte ins Originalwerk – dabei übersehen sie aber etwas ganz Entscheidendes: In Bregenz werden die Menschen dort abgeholt, wo es am effektivsten ist, nämlich bei ihrer Neugier – mehr kann eine Kultureinrichtung nicht leisten.
Zaungäste aus dem ganzen Land
Dass die Festspiele kein elitäres Nischenprogramm sind, zeigt sich jedes Jahr aufs Neue bei der Eröffnung. Aus allen Teilen des Landes kamen Zaungäste angereist, die Blasmusik spielte auf, Trachtenkinder tauschten mit Ehrengästen Geschenke aus, an den mobilen Bars wurde fröhlich getratscht. Mit dem abgehobenen Defilieren auf dem Roten Teppich, so wie es in Bayreuth oder Salzburg praktiziert wird, hat das wenig zu tun, in Vorarlberg pflegt man noch den direkten Kontakt.
Extravagantes besonders beliebt
Ein großes Schaulaufen ist freilich auch die Eröffnung in Bregenz: „Es gehört einfach dazu, sich für einen solchen Tag entsprechend zu kleiden“, betont Farb- und Stilberaterin Daniela Erath-Mohr, die sich für die „Krone“ vor Ort ein Bild gemacht hat. Und was war heuer en vogue? „Im Trend lagen besonders extravagante Outfits.
Viele Besucher haben mit fließenden Stoffen, kräftigen Farben und ausgefallenen Schnitten modische Statements gesetzt, ohne dabei aber auf Eleganz zu verzichten. Schön zu sehen war, dass die meisten genau das getragen haben, was am besten zu ihrem Typ passt. Wenn man sich wohlfühlt, sieht und spürt das auch das Gegenüber!“
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