Die Premiere von „Saturday Night Fever“ bei den Seefestspielen Mörbisch mit den größten Hits der Bee Gees blieb bei herbstlichen Temperaturen und trotz synchroner Chorgeografiearbeit nur eine lauwarme Angelegenheit.
Sie dürfen bis heute auf keiner Disco-Tanzfläche fehlen. Jene Hits, die von den Bee Gees im Jahr 1977 für den Film „Saturday Night Fever“ komponiert wurden und John Travolta zum Weltstar machten. 21 Jahre später folgte dann auch eine Musicalversion, die jetzt in Mörbisch Premiere feierte. Bei kühlen Temperaturen wollte der Dancefloor nicht wirklich Feuer fangen – was wohl auch an der tristen Geschichte rund um den jungen Tony Manero liegt, der dem New Yorker Stadtteil Brooklyn entfliehen will. Triggerwarnung in Bezug auf Gewalt, Drogen und Vergewaltigung bedarf es nicht. Diese Themen werden – bis auf Bobbys Selbstmord – umschifft, das Schicksal der Protagonisten lässt einen unberührt. Dafür legen sich die Darsteller bei den sauber einstudierten Tanzeinlagen ordentlich ins Zeug.
Allen voran Fabio Diso, der auch in Videoeinspielungen vollen Körpereinsatz zeigt. Dass die Bee-Gees-Hits nicht so richtig zünden wollen, liegt auch daran, dass „Stayin’ Alive“, „Night Fever“, „How Deep is Your Love“ und Co. ihrer Kopfstimme beraubt wurden, und der leichteren Singbarkeit wegen in Tieflage transponiert wurden. Das stört jedoch weniger als die haarsträubenden aus der Zeit gefallenen Dialoge. Die Bühne, mit der Verrazzano-Narrows Bridge als Blickfang, hält sich diesmal im Hintergrund und macht reih- und gliedweise Platz für hüftenschwingende Discoboys- und -girls, die Richtung Happy End mit Abstrichen tanzen. Zum Schluss gab es freundlichen Applaus.
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