„Fliegender Holländer“

Stürmisches Wellenbad im Opern-Steinbruch

Kultur
08.07.2025 15:41

Richard Wagners „Fliegender Holländer“ segelt ab Mittwoch, 9. Juli, mit seinem Geisterschiff zu den Opernfestspielen St. Margarethen – die Zuschauer erwartet laut Intendant Daniel Serafin „Drama pur“, in spektakulärer Kulisse!

Nach einer bombastischen „Aida“ im Vorjahr segelt ab heute „Der fliegende Holländer“ durch den Steinbruch von St. Margarethen. Eine Premiere im doppelten Sinn, denn noch nie wurde in der 29-jährigen Geschichte der Opernfestspiele ein Werk von Richard Wagner aufgeführt: „Es ist eine große Freude und Ehre“, sagt Intendant Daniel Serafin und zeigt sich verwundert, dass es so lange gedauert hat, „denn“, so Serafin, „,Der fliegende Holländer‘ ist voller gewaltiger emotionaler und musikalischer Wucht – und der Steinbruch bietet die perfekte Kulisse für diese dramatische Geschichte!“

„Der fliegende Holländer“

  • Den Stoff für die Handlung lieferte die Geschichte des niederländischen Kapitäns Bernard Fokke. Diesem gelang es – anders als vielen anderen Seefahrern – nicht, das Kap der Guten Hoffnung zu umfahren. Er versuchte, Gott und den Kräften der Natur zu trotzen, rang sie aber nicht nieder, weil er sie verfluchte, und war seither dazu verdammt, für immer mit seinem Geisterschiff auf den Weltmeeren zu kreuzen. Jedem, dem dieses Schiff mit schwarzem Mast und blutroten Segeln begegnete, war Unglück vorbestimmt.
  • Richard Wagner schrieb die Oper unter dem Eindruck einer stürmischen Schiffsreise und verlegte die Handlung vom Kap der Guten Hoffnung in der Urfassung von 1841 nach Schottland, später dann nach Norwegen.
  • Oft wird das Stück als sein Durchbruch zum eigenen Stil angesehen. Die Oper wurde in ihrer Urfassung 1841 vollendet und am 2. Jänner 1843 mit mäßigem Erfolg am Königlichen Hoftheater Dresden uraufgeführt.
  • Bereits nach vier Aufführungen wurde sie abgesetzt. Im Jahr 1860 überarbeitete Wagner dann die Urfassung, musikalisch wurden insbesondere die Ouvertüre und der Schluss verändert.

Für die Inszenierung zeichnet Philipp M. Krenn verantwortlich: „In der archaischen Welt des Steinbruchs begegnen wir dieser Geschichte nicht nur mit den Augen, sondern mit allen Sinnen“, erklärt der österreichische Regisseur, „es ist eine Oper über die Kraft menschlicher Sehnsucht – nach Erlösung, nach Liebe, nach einem Ausweg aus der eigenen Wiederkehr. Hier wird Sentas Entscheidung zur existenziellen Tat – und Wagners Musik zum Echo der Felsen selbst.“

Senta in den Fluten
Senta in den Fluten(Bild: wearegiving)
Daniel Serafin vor der Wellenbad-Kulisse
Daniel Serafin vor der Wellenbad-Kulisse(Bild: © Oper im Steinbruch/we are giving)
Das Geisterschiff des fliegenden Holländers
Das Geisterschiff des fliegenden Holländers(Bild: wearegiving)
Senta wartet auf die Ankunft des sagenumwobenen Seefahrers
Senta wartet auf die Ankunft des sagenumwobenen Seefahrers(Bild: © Oper im Steinbruch)

Mit zahlreichen Special Effects ist zu rechnen – etwa wenn das Geisterschiff mit seiner gespenstischen Besatzung durch die Wellen sticht: „Wir lassen in der rohen, gewaltigen, zeitlosen Landschaft des Steinbruchs einen mystischen Raum zwischen Realität und Traum entstehen“, so Bühnendesigner Momme Hinrichs, „Licht, Projektionen und unerwartete Übergänge lassen die Grenzen verschwimmen – wir erzählen Wagners Welt als lebendigen Mythos voller Überraschungen.“

Premiere ist heute Abend um 20 Uhr – so der Wettergott gnädig ist! Patrick Lange dirigiert das Piedra Festivalorchester, George Gagnidze, James Rutherford und Tommi Hakala geben alternierend den Holländer, Elisabeth Teige, Johanni van Oostrum und Johanna Will sind als Senta zu erleben. 

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